Im September 2022 startete die Berichterstattung für die Tarifverhandlungen 2023 für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen. Der Verhandlungsauftakt mit den öffentlichen Arbeitgebern von Bund und Kommunen findet am 24. Januar 2023 statt.
Was wird ver.di in den anstehenden Tarifverhandlungen fordern? Welches Angebot werden die Arbeitgeber unterbreiten? Eine ausführliche Berichterstattung mit Prognose finden Sie nachfolgend.

Drei Streikende Frauen der Gewerkschaft Ver.di
Bildquelle: istockphoto.com | Warnstreiks der deutschen Gewerkschaften verdi

Weitere Fachthemen zum TVöD


Die Tarifrunde TVöD 2023 - Fakten

  • Was wird verhandelt? 
    • Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD)
  • Für wie viele Beschäftigte?
    • 2.438.649 - Kommunen (Stand: 31.05.2021)
    • 147.000 - Bund
    • Insgesamt mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte
  • Wann beginnt die Tarifrunde TVöD 2023?
    • 24. Januar 2023
  • Gibt es eine Einigung?
    • eine Einigung ist noch offen
  • Wer verhandelt?
    • Arbeitgeberseite für den Bund: Bundesinnenministerin Nancy Faeser.
    • Arbeitgeberseite für die Städte und Gemeinden sowie die kommunalen Betriebe:  "Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände" (VKA), Karin Welge (Präsidentin und Verhandlungsführerin der VKA)
    • Arbeitnehmerseite: Gewerkschaften


Verhandeln werden:

  • Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) = Arbeitgeber
  • Gewerkschaften = für die Interessen der Beschäftigten im TVöD

Verhandlungstermine

  • 24.01.2023:  1. Verhandlungsrunde
  • 22.-23.02.2023: 2. Verhandlungsrunde
  • 27.-29.03.2023: 3. Verhandlungsrunde

Welche Gewerkschaften verhandeln bei der Tarifrunde?

Zu den Gewerkschaften gehören ver.di, dbb beamtenbund und Tarifunion, die DGB-Gewerkschaften wie Gewerkschaft der Polizei (GdP), Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Die GdP vertritt bei den Tarifverhandlungen TVöD 2023 insgesamt 40.911 Beamte und 5.123 Beschäftigte der Bundespolizei, der Kommunen der Bundesländer Bremen und Baden-Württemberg sowie des Bundeskriminalamtes. Für diese gilt der TVöD. Dabei sind für die Beschäftigten die Entgeltordnung Bund und Entgeltordnung VKA für den Polizeibereich maßgeblich. Ihre Tätigkeiten umfassen insbesondere allgemeine Tätigkeiten im Verwaltungsdienst, in den Kfz-Werkstätten, im kriminaltechnischen Bereich, in der Informationstechnik, in der Hubschrauberstaffel, in der Schießwarte, als Köche und auch als Techniker.

Die TVöD-Tarifrunde auf einen Blick

Tarifrunde Ergebnis: Einmalzahlung 3.000 € in Stufen, 2023: Nullrunde; 2024: 200 €, + 5,5 %, mindestens 340 € mehr, Laufzeit: 24 Monate - Tabelle TVöD-VKA 2024 - Tabelle TVöD Bund 2024
Gewerkschaftsforderung: 2023: + 10,5 %, mindestens 500 € mehr Laufzeit: 12 Monate
Arbeitgeberangebot: 2023 + 2024: + 8 % Einmalzahlung: 3000 Euro Laufzeit: 24 Monate
Schlichtungsangebot: 2023: Nullrunde 2024: + 200 € Sockelbetrag, danach + 5,5 %

Einmalzahlung: 3000 €. Laufzeit: 24 Monate

Gehaltsrechner 2024

VKA Tabelle: + 200 € Sockelbetrag Tabelle: + 5,5 % mit Sockelbetrag 200 € als Basis, mindestens 340 € mehr Tabelle: + 340 € mindestens


Vorläufige Tabellen

Gültigkeit Erhöhung Tabellen
01.01.2023 - 29.02.2024 +/- 0 TVöD VKA TVöD Bund
TVöD SuE TVöD-P
TVöD-F TVöD-E
TVöD-S TV-V
01.03.2024 - 31.12.2024 + 200 €, +5,5 % TVöD VKA TVöD Bund
TVöD SuE TVöD-P
TVöD-F TVöD-E
TVöD-S TV-V

+++ Verlauf der aktuellen Tarifverhandlung TVöD 2023 +++

22.05.2023: Einigung der Tarifrunde bestätigt

Am 17.05.2023 wurde das Tarifergebnis der TVöD-Tarifrunde durch die Bundestarifkommissionen von ver.di und dbb beamtenbund und tarifunion bestätigt. Nun stehen für die Gewerkschaften Redaktionsverhandlungen an.

23.04.2023: TVöD Tarifrunde 2023 - Tarifergebnis erzielt!

00:15 Uhr: Tarifeinigung für Beschäftigte im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen erzielt!

In der Tarifrunde für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen haben die Tarifparteien Samstagnacht (22. April 2023) in Potsdam ein Tarifergebnis erzielt.

Eckpunkte der Einigung:

  • Ein steuer- und sozialabgabenfreies Inflationsausgleichsgeld in Höhe von 3.000 Euro (stufenweise Auszahlung ab Juni 2023).
  • Die Auszahlung beginnt mit einem Betrag von 1.240 Euro netto im Juni 2023
  • Monatliche Zahlung von 220 Euro netto von Juli 2023 bis Februar 2024
  • Ab dem 1. März 2024 Erhöhung der Tabellenentgelte um 200 Euro (Sockelbetrag) und anschließend um 5,5 Prozent (Anpassung des Erhöhungsbetrags auf 340 Euro, wo dieser Wert nicht erreicht wird).
  • Ausbildungs- und Praktikantenentgelte werden zum gleichen Zeitpunkt um 150 Euro erhöht.
  • Inflationsausgleichsgeld für Auszubildende und Praktikanten von 620 Euro sowie 110 Euro netto monatlich von Juli 2023 bis Februar 2024
  • Vertragslaufzeit: 24 Monate bis 31. Dezember 2024

Frank Werneke, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), erklärt: 

"Mit unserer Entscheidung, diesen Kompromiss einzugehen, sind wir an die Schmerzgrenze gegangen. Das ist eine nachhaltige Steigerung der Einkommen, die beachtlich ist. In der heutigen Verhandlung haben wir jedoch noch einige Verbesserungen gegenüber der Schlichtungsempfehlung erzielen können. So haben wir zum Beispiel die von den Arbeitgebern geforderten Sonderopfer für Beschäftigte im Gesundheitsbereich und bei den Sparkassen abgewehrt."

Berechnungsbeispiele:

Eine Erzieherin (in Entgeltgruppe S8a/Stufe 6) mit derzeit 3.979,52 Euro brutto Monatseinkommen erhält beispielsweise ab 1. Januar 2023 bis 30. Juni 2023 1.240 Euro netto Inflationsausgleichsgeld; vom Juli 2023 bis Februar 2024 monatlich 220 Euro netto mehr. Ab 1. März 2024 erhält sie 4.409,39 Euro als monatliches Bruttogehalt; das heißt 429,87 Euro (10,8 Prozent) mehr.

Gelscheine mit Einigung auf Eckpunkte


Entgelttabelle TVöD VKA 2024: + 200 €; + 5,5 %, + insgesamt 340 €

gültig vom 01.04.2024 - 31.12.2024 

Entgeltgruppe Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6
E 15Ü  - 6752,60 7462,01 8134,09 8582,18 8686,69
E 15 5504,00 5863,92 6265,40 6813,49 7377,29 7748,20
E 14 5003,84 5329,75 5755,37 6227,68 6754,16 7132,13
E 13 4628,76 4985,95 5392,57 5834,04 6353,53 6635,44
E 12 4170,32 4581,34 5061,67 5594,63 6220,01 6516,74
E 11 4032,38 4410,41 4765,62 5151,01 5678,44 5975,19
E 10 3895,33 4191,53 4528,25 4893,44 5300,10 5433,63
E 9c 3787,84 4052,08 4339,43 4649,06 4981,91 5220,52
E 9b 3566,89 3814,56 3969,97 4429,89 4702,42 5018,11
E 9a 3448,96 3662,32 3869,96 4331,88 4436,39 4703,23
E 8 3281,44 3486,59 3628,68 3770,54 3922,69 3995,85
E 7 3095,23 3331,58 3472,38 3614,47 3748,49 3820,45
E 6 3042,04 3236,55 3372,94 3507,92 3640,49 3708,02
E 5 2928,99 3117,67 3245,11 3380,06 3505,47 3570,28
E 4 2802,62 2993,55 3153,75 3253,48 3353,20 3411,60
E 3 2762,69 2968,02 3017,99 3132,21 3217,92 3296,43
E 2Ü 2601,60 2835,82 2921,62 3036,03 3114,63 3229,97
E 2 2582,16 2784,28 2834,67 2906,58 3064,63 3229,97
E 1 2355,52 2388,86 2430,55 2469,42 2569,47


Entgelttabelle TVöD Bund 2024: + 200 €; + 5,5 %, + insgesamt 340 €

gültig vom 01.03.2024 - 31.12.2024 

Entgeltgruppe Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6
E 15Ü 6670,43 7379,87 8051,94 8500,01 8604,56  -
E 15 5504,00 5863,92 6265,40 6813,49 7377,29 7748,20
E 14 5003,84 5329,75 5755,37 6227,68 6754,16 7132,13
E 13 4628,76 4985,95 5392,57 5834,04 6353,53 6635,44
E 12 4170,32 4581,34 5061,67 5594,63 6220,01 6516,74
E 11 4032,38 4410,41 4765,62 5151,01 5678,44 5975,19
E 10 3895,33 4191,53 4528,25 4893,44 5300,10 5433,63
E 9c 3757,21 4013,80 4334,08 4683,04 5061,38 5182,84
E 9b 3619,09 3736,32 4029,91 4352,06 4706,63 5003,35
E 9a 3480,97 3699,68 3759,84 3963,16 4335,69 4483,10
E 8 3281,44 3486,59 3628,68 3770,54 3922,69 3995,85
E 7 3095,23 3331,58 3472,38 3614,47 3748,49 3820,45
E 6 3042,04 3236,55 3372,94 3507,92 3640,49 3708,02
E 5 2928,99 3117,67 3245,11 3380,06 3505,47 3570,28
E 4 2802,62 2993,55 3153,75 3253,48 3353,20 3411,60
E 3 2762,69 2968,02 3017,99 3132,21 3217,92 3296,43
E 2Ü 2601,60 2835,82 2921,62 3036,03 3114,63 3229,97
E 2 2582,16 2784,28 2834,67 2906,58 3064,63 3229,97
E 1  - 2355,52 2388,86 2430,55 2469,42 2569,47

22.04.2023: Kommt heute ein Tarifergebnis?

Heute werden sich die Gewerkschaften mit den Arbeitgebern zu Gesprächen treffen. Als Basis der Gespräche wird der von der Schlichtungskommission vorgelegte Kompromiss sein. 

Update: 21:35 Uhr: Bisher gibt es kein Tarifergebnis. Auch der Schlichtungskompromiss bringt bisher keine Annäherung. Die Ansichten beider Parteien liegen weiterhin auseinander. Die Gewerkschaften teilen mit, wie der Bayerische Rundfunk schreibt, dass es keine einheitliche Arbeitgeberposition gebe. Es müssten noch deutliche Nachbesserungen geschaffen werden.

Update: 14:54 Uhr: Ulrich Silberbach, dbb-Chef, erklärt:

"Jetzt ist Führung gefragt, dann können wir hier die Einigung schaffen. Die Schlichtungsempfehlung ist eine Grundlage für weitere Verhandlungen. Sie ist aber noch lange nicht die Lösung. Wir haben auf jeden Fall noch Gesprächsbedarf. Über die einzelnen Punkte und Vorschläge wird zu reden sein. Es bleiben aber Licht und Schatten. Wir erwarten in Potsdam also heute konstruktive und einigungsorientierte Gespräche. Dann könnten wird den Sack heute zumachen. Andernfalls enden die Verhandlungen hier und wir stehen vor Urabstimmung und Arbeitskampf."

20.04.2023: Tabelle mit mindestens 340 Euro Erhöhung - Prognose

Auf Basis der Schlichtungsempfehlung werden die Tarifparteien am kommenden Samstag, dem 22. April 2023, die Tarifverhandlungen in Potsdam wieder aufnehmen.

EG Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6
E 15Ü

6752,60

+ 552,03

7462,02

+ 589,02

8134,09

+ 624,05

8582,18

+ 647,41

8686,69

+ 652,86

E 15

5504,00

+ 486,94

5863,92

+ 505,70

6265,40

+ 526,63

6813,49

+ 555,21

7377,29

+ 584,60

7748,20

+ 603,93

E 14

5003,84

+ 460,86

5329,75

+ 477,85

5755,37

+ 500,04

6227,68

+ 524,67

6754,16

+ 552,11

7132,13

+ 571,82

E 13

4628,76

+ 441,31

4985,95

+ 459,93

5392,57

+ 481,13

5834,04

+ 504,14

6353,53

+ 531,23

6635,44

+ 545,92

E 12

4170,32

+ 417,41

4581,34

+ 438,84

5061,67

+ 463,88

5594,63

+ 491,66

6220,01

+ 524,27

6516,74

+ 539,74

E 11

4032,38

+ 410,22

4410,41

+ 429,93

4765,62

+ 448,44

5151,01

+ 468,54

5678,44

+ 496,03

5975,19

+ 511,50

E 10

3895,33

+ 403,07

4191,53

+ 418,52

4528,25

+ 436,07

4893,44

+ 455,11

5300,10

+ 476,31

5433,63

+ 483,27

E 9c

3787,84

+ 397,47

4052,08

+ 411,25

4339,43

+ 426,23

4649,06

+ 442,37

4981,91

+ 459,72

5220,52

+ 472,16

E 9b

3566,89

+ 385,95

3814,56

+ 398,86

3969,97

+ 406,97

4429,89

+ 430,94

4702,42

+ 445,15

5018,11

+ 461,61

E 9a

3448,96

+ 379,80

3662,32

+ 390,93

3869,96

+ 401,75

4331,88

+ 425,83

4436,39

+ 431,28

4703,23

+ 445,19

E 8

3281,44

+ 371,07

3486,59

+ 381,77

3628,68

+ 389,17

3770,54

+ 396,57

3922,69

+ 404,50

3995,85

+ 408,31

E 7

3095,23

+ 361,36

3331,58

+ 373,68

3472,38

+ 381,02

3614,47

+ 388,43

3748,49

+ 395,42

3820,45

+ 399,17

E 6

3042,04

+ 358,59

3236,55

+ 368,73

3372,94

+ 375,84

3507,92

+ 382,88

3640,49

+ 389,79

3708,02

+ 393,31

E 5

2928,99

+ 352,70

3117,67

+ 362,53

3245,11

+ 369,18

3380,06

+ 376,21

3505,47

+ 382,75

3570,28

+ 386,13

E 4

2802,62

+ 346,11

2993,55

+ 356,06

3153,75

+ 364,41

3253,48

+ 369,61

3353,20

+ 374,81

3411,60

+ 377,86

E 3

2762,69

+ 344,03

2968,02

+ 354,73

3017,99

+ 357,34

3132,21

+ 363,29

3217,92

+ 367,76

3296,43

+ 371,85

E 2Ü

2601,60

+ 340,00

2835,82

+ 347,84

2921,62

+ 352,31

3036,03

+ 358,28

3114,63

+ 362,37

3229,97

+ 368,39

E 2

2582,16

+ 340,00

2784,28

+ 345,15

2834,67

+ 347,78

2906,58

+ 351,53

3064,63

+ 359,77

3229,97

+ 368,39

E 1

2355,52

+ 340,00

2388,86

+ 340,00

2430,55

+ 340,00

2469,42

+ 340,00

2569,47

+ 340,00


17.04.2023: Tabellen nach Schlichterkompromiss

Nach dem Schlichterkompromiss würde sich das Entgelt ab 1. März 2024 um 200 Euro pauschal erhöhen (siehe Tabelle 1). Danach würde eine Erhöhung von 5,5 % erfolgen (siehe Tabelle 2). Die berechneten Tabellen beruhen auf die letzte Entgelttabelle TVöD VKA mit der Gültigkeit ab 1.4.2022. Nicht mit einberechnet ist der Inflationsausgleich, der zum Teil 2023 gezahlt werden soll.

Tabelle 2: Entgelttabelle TVöD VKA 2024 mit 5,5 % Erhöhung - Prognose

Entgeltgruppe Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6
E 15Ü 6752,60 7462,02 8134,09 8582,18 8686,69
E 15 5504,00 5863,92 6265,40 6813,49 7377,29 7748,20
E 14 5003,84 5329,75 5755,37 6227,68 6754,16 7132,13
E 13 4628,76 4985,95 5392,57 5834,04 6353,53 6635,44
E 12 4170,32 4581,34 5061,67 5594,63 6220,01 6516,74
E 11 4032,38 4410,41 4765,62 5151,01 5678,44 5975,19
E 10 3895,33 4191,53 4528,25 4893,44 5300,10 5433,63
E 9c 3787,84 4052,08 4339,43 4649,06 4981,91 5220,52
E 9b 3566,89 3814,56 3969,97 4429,89 4702,42 5018,11
E 9a 3448,96 3662,32 3869,96 4331,88 4436,39 4703,23
E 8 3281,44 3486,59 3628,68 3770,54 3922,69 3995,85
E 7 3095,23 3331,58 3472,38 3614,47 3748,49 3820,45
E 6 3042,04 3236,55 3372,94 3507,92 3640,49 3708,02
E 5 2928,99 3117,67 3245,11 3380,06 3505,47 3570,28
E 4 2802,62 2993,55 3153,75 3253,48 3353,20 3411,60
E 3 2762,69 2968,02 3017,99 3132,21 3217,92 3296,43
E 2Ü 2596,99 2835,82 2921,62 3036,03 3114,63 3229,97
E 2 2576,48 2784,28 2834,67 2906,58 3064,63 3229,97
E 1 2337,37 2372,55 2416,53 2457,54 2563,09


Tabelle 1: Entgelttabelle TVöD VKA 2024 mit Sockelbetrag von 200 € - Prognose

Entgeltgruppe Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 Stufe 6
E 15Ü   6400,57 7073,00 7710,04 8134,77 8233,83
E 15 5217,06 5558,22 5938,77 6458,28 6992,69 7344,27
E 14 4742,98 5051,90 5455,33 5903,01 6402,05 6760,31
E 13 4387,45 4726,02 5111,44 5529,90 6022,30 6289,52
E 12 3952,91 4342,50 4797,79 5302,97 5895,74 6177,00
E 11 3822,16 4180,48 4517,18 4882,47 5382,41 5663,69
E 10 3692,26 3973,01 4292,18 4638,33 5023,79 5150,36
E 9c 3590,37 3840,83 4113,20 4406,69 4722,19 4948,36
E 9b 3380,94 3615,70 3763,00 4198,95 4457,27 4756,50
E 9a 3269,16 3471,39 3668,21 4106,05 4205,11 4458,04
E 8 3110,37 3304,82 3439,51 3573,97 3718,19 3787,54
E 7 2933,87 3157,90 3291,36 3426,04 3553,07 3621,28
E 6 2883,45 3067,82 3197,10 3325,04 3450,70 3514,71
E 5 2776,29 2955,14 3075,93 3203,85 3322,72 3384,15
E 4 2656,51 2837,49 2989,34 3083,87 3178,39 3233,74
E 3 2618,66 2813,29 2860,65 2968,92 3050,16 3124,58
E 2Ü 2461,60 2687,98 2769,31 2877,75 2952,26 3061,58
E 2 2442,16 2639,13 2686,89 2755,05 2904,86 3061,58
E 1   2215,52 2248,86 2290,55 2329,42 2429,47

15.04.2023: Schlichter präsentieren Kompromiss

Die Schlichtungskommission hat einen Kompromiss im Rahmen der Tarifrunde 2023 vorgestellt. In der nächsten Woche werden beide Streitparteien, sprich die Gewerkschaften und die Arbeitgeber, über den Vorschlag beraten. Der Kompromiss sieht folgende Punkte vor:

  • Zahlung eines Sockelbetrags von 200 Euro ab 1. März 2024, danach Entgeltanhebung von 5,5 %, mindestens 340 Euro mehr Geld
  • 3.000 Euro Inflationsausgleich steuerfrei, zahlbar in Raten bis Februar 2024; die erste Zahlung soll im Juni 2023 in Höhe von 1.240 Euro erfolgen
  • Auszubildende, Studierende sowie Praktikanten erhalten im Juni 2023 einen Inflationsausgleich von 620 Euro und von Juli bis Februar 2024 110 Euro  pro Monat mehr
  • ab März 2024 werden die Ausbildungsentgelte um 150 Euro erhöht werden
  • Laufzeit: 24 Monate

Die Tarifverhandlungen werden am 22. April wieder aufgenommen.

Einigungsempfehlung der Schlichtungskommission

„Wir sind als Schlichter einen neuen Weg gegangen: Für 2023 gibt es einen Inflationsausgleich, ab 1. März 2024 einen Sockelbetrag verbunden mit einer linearen Erhöhung. Der Mix ist ein fairer Interessenausgleich, für den natürlich auch viel Geld in die Hand genommen werden muss – eine gute Investition in einen zukunftsfähigen öffentlichen Dienst“, sagte der Vorsitzende der Schlichtungskommission, Prof. h.c. Hans-Henning Lühr. Der ehemalige Bremer Staatsrat Lühr war von der Arbeitnehmerseite als Schlichter benannt worden.

„Unter Berücksichtigung der hohen Inflationsraten, der Interessen der Beschäftigten aber auch der Steuer- und Gebührenzahler kann ich trotz der ungewöhnlichen Höhe die Empfehlung der Schlichtungskommission mittragen und hoffe auf eine schnelle und einvernehmliche Regelung des Tarifkonflikts auf dieser Basis“, betonte der zweite Vorsitzende der Schlichtungskommission, der ehemalige sächsische Ministerpräsident Prof. Dr. Georg Milbradt. Ihn hatte die Arbeitgeberseite als Schlichter berufen.

12.04.2023: Ver.di sucht Streikhelfer

Die Gewerkschaft ver.di sucht für die eventuelle Urabstimmung Streikhelfer. Anmelden können sich Mitglieder hier: Anmeldung als Streikhelfer

Streikhelfer werden dann eingesetzt, wenn auch die Schlichtung scheitert. Dann kommt es zur Urabstimmung über einen Erzwingungsstreik. Dazu werden Personen in Betrieben gesucht, die für die Urabstimmung ihre Kollegen befragen. 

30.03.2023: Tarifverhandlungen für öffentlichen Dienst gescheitert

Update: 08:18 Uhr:  Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärt: "Wir werden jetzt die Schlichtung einberufen." 

Die Schlichtung ist ein Verfahren, das nach festen Regeln und Fristen verläuft. Bis Mitte April hat die Schlichtungskommission Zeit, einen Vorschlag für eine Einigung auszuarbeiten. Für die Zeit der Schlichtung herrscht für ver.di Friedenspflicht. Das heißt, große Streikwellen, wie sie am Montag, den 27.03.2023, auftraten, wird es nicht geben. Lediglich kleine lokal begrenzte Warnstreiks könnten durchgeführt werden. Sollte die Schlichtung scheitern, so drohen nach Ostern unbefristete Streiks.

Laut Gewerkschaften hatten die Arbeitgeber folgendes Angebot gemacht:

  • 8 Prozent mehr Geld
  • Mindestbetrag von 300 Euro
  • Einmalzahlung von 3.000 Euro 

Update: 00:33 Uhr:  Der dbb Chef Ulrich Silberbach erklärt nach dem Abbruch der dritten Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen am 29. März 2023 in Potsdam:

"Die Arbeitgebenden haben es nicht verstanden. Bund und Kommunen respektieren die Sorgen und Nöte ihrer Beschäftigten nicht. Und sie schätzen Frustration und Entschlossenheit der Kolleginnen und Kollegen falsch ein. Nur so ist zu erklären, dass sie uns hier wieder kein wirklich verbessertes Angebot vorgelegt haben. Das war zu wenig Bewegung in den wichtigen materiellen Fragen. Wir haben in den Verhandlungen viele Runden gedreht und sind überhaupt nicht vorangekommen. Also müssen wir jetzt den Druck nochmal erhöhen und die Urabstimmung einleiten. Wenn Bund und Kommunen die Schlichtung anrufen, werden wir uns natürlich konstruktiv beteiligen. Wenn nicht, kann es ab Ende April überall im Land zu umfassenden Streikmaßnahmen im öffentlichen Dienst kommen. Ich bin überzeugt, der Ärger der Kolleginnen und Kollegen über die Ignoranz der Arbeitgebenden wird zu einer hohen Beteiligung bei der Urabstimmung und zu einer großen Streikbereitschaft führen. Leidtragende sind alle – Beschäftigte genauso wie Bürgerinnen und Bürger."

Angebot der Arbeitgeber

Arbeitgeber legen Angebot vor - Auflistung

29.03.2023: Tarifrunde wird fortgesetzt

Heute werden die Verhandlungsgespräche zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern fortgesetzt.

Update: 22:28 Uhr: Bisher konnte kein Tarifergebnis erzielt werden. 

28.03.2023: Die Tarifrunde geht weiter

Heute gehen die Verhandlungsgespräche zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern weiter.

Update: 20:09 Uhr: Wie Medien berichten, liegen aktuell die Meinungen zwischen den Verhandlungsparteien noch weit auseinander. Bisher kam es zu keiner großen Annäherung. Die Tarifrunde geht also weiter.

Update: 15:56 Uhr: Die Verhandlungen gestalten sich bisher zäh. Zu weit sind die Parteien mit ihren Forderungen und Ansichten noch auseinander. 

27.03.2023: Heute startet die dritte Verhandlungsrunde 

Heute bis zum 29.03.2023 werden sich die Gewerkschaften und die Arbeitgeber an einen Tisch setzen und zum dritten Mal über ein Tarifergebnis sprechen. Begleitet werden die Gespräche von massiven Streikaktionen im ganzen Land.

Update: 21:09 Uhr: Der große Durchbruch kam bisher nicht. Im Gegenteil: Ver.di NRW droht mit unbefristeten Streiks nach Ostern, sofern in der dritten Verhandlungsrunde kein Ergebnis erzielt werden kann.

Update: 15:57 Uhr: Bisher gibt es noch keine Annäherung zwischen den Arbeitgebern und den Gewerkschaften.

Das sind heute die Auswirkungen der Streikwelle

Der Streik wird heute den kompletten Fern-, Regional- und Nahverkehr sowie Flughäfen und die Autobahngesellschaft betreffen. In ganz Deutschland sollen mehr als 50 Kundgebungen stattfinden. An fast allen großen deutschen Flughäfen wie Frankfurt, Düsseldorf, München, Hamburg und Bremen wird es keine Starts geben, wohl aber Landungen. Berlin ist davon ausgenommen.

Uwe Reitz, Pressesprecher der EVG, teilt mit:

"Die Fahrgäste müssen am Montag davon ausgehen, dass sich im Bereich der Eisenbahn wenig bis gar nichts mehr bewegt. Die Fahrdienstleiter, die die Signale stellen, werden nicht arbeiten, die Lokführer nicht fahren und das Zugpersonal in den Zügen wird nicht an Bord sein."

Etliche Schulen werden heute in den Notbetrieb gehen. Dies bedeutet, dass viele Schulen heute auf Onlineunterricht setzen wie zum Beispiel auf Sylt.

26.03.2023: Massive Warnstreiks am Montag: Kein Fernverkehr, Flugbetrieb eingeschränkt 

Die Gewerkschaften ver.di und die EVG haben für morgen, den 27.03.2023, einen bundesweiten massiven Warnstreiks angekündigt, der Deutschland insbesondere im Verkehr nahezu lahmlegen wird. Der Fernverkehr der Deutschen Bahn wird eingestellt, wie die Deutsche Bahn AG ankündigte. Ebenso soll es keinen Flugverkehr in etlichen deutschen Städten geben wie beispielsweise in Hamburg und Bremen. Der Nahverkehr wird ebenso betroffen sein. Busse und Bahnen werden massiv ausfallen oder komplett eingestellt werden. Ebenso der Fährbetrieb. 

23.03.2023: Prognosetabelle TVöD Bund ab 01.01.2023 ohne Inflation

Die nachfolgende Entgelttabelle stellt eine Prognose dar. So würde das Gehalt ausfallen, wenn die Forderung von 10,5 Prozent tatsächlich durchgesetzt werden würde. 

EG 1 2 3 4 5 6
E 15Ü 6765,56 7508,63 8212,55 8681,85 8791,36 0,00
E 15 5543,85 5920,83 6341,34 6915,40 7505,92 7894,42
E 14 5019,99 5361,35 5807,14 6301,83 6853,27 7249,14
E 13 4627,13 5001,25 5427,14 5889,54 6433,64 6728,92
E 12 4146,97 4577,46 5080,56 5638,78 6293,79 6604,59
E 11 4002,49 4398,43 4770,48 5174,13 5726,56 6037,38
E 10 3858,95 4169,18 4521,86 4904,35 5330,29 5470,15
E 9c 3714,28 3983,03 4318,48 4683,98 5080,26 5207,47
E 9b 3569,61 3692,40 3999,90 4337,32 4708,69 5019,47
E 9a 3424,95 3654,03 3717,03 3929,99 4320,17 4474,56
E 8 3215,96 3430,83 3579,66 3728,24 3887,60 3964,23
E 7 3020,93 3268,48 3415,95 3564,77 3705,14 3780,51
E 6 2965,21 3168,94 3311,80 3453,17 3592,02 3662,75
E 5 2846,80 3044,43 3177,90 3319,25 3450,61 3518,49
E 4 2714,44 2914,43 3082,22 3186,68 3291,12 3352,28
E 3 2672,62 2887,69 2940,02 3059,66 3149,43 3231,66
E 2Ü 2499,07 2749,22 2839,09 2958,91 3041,25 3102,71
E 2 2477,59 2695,24 2748,01 2823,33 2988,87 3162,05
E 1 0,00 2227,15 2263,99 2310,06 2353,01 2463,56


Prognosetabelle TVöD ab 01.01.2023 mit Einberechnung der Inflation

Wenn es tatsächlich zu einer 10,5-prozentigen Gehaltserhöhung für die TVöD-Beschäftigten in der Tarifrunde 2023 kommen sollte und man nun eine durch das Statistische Bundesamt prognostizierte Inflationsrate von 4,9 % für Januar 2023 zugrunde legt, so erhöhen sich die Gehälter wie folgt:

EG 1 2 3 4 5 6
E 15Ü 6734,06 7473,67 8174,31 8641,43 8750,42 0,00
E 15 5518,04 5893,27 6311,81 6883,20 7470,97 7857,66
E 14 4996,62 5336,39 5780,10 6272,48 6821,36 7215,39
E 13 4605,59 4977,97 5401,87 5862,12 6403,69 6697,59
E 12 4127,66 4556,15 5056,90 5612,53 6264,49 6573,83
E 11 3983,85 4377,95 4748,27 5150,04 5699,90 6009,27
E 10 3840,98 4149,76 4500,80 4881,52 5305,47 5444,68
E 9c 3696,99 3964,48 4298,38 4662,18 5056,61 5183,22
E 9b 3552,99 3675,21 3981,28 4317,13 4686,77 4996,10
E 9a 3409,00 3637,01 3699,73 3911,69 4300,06 4453,73
E 8 3200,98 3414,85 3562,99 3710,88 3869,50 3945,77
E 7 3006,86 3253,26 3400,05 3548,18 3687,89 3762,91
E 6 2951,41 3154,19 3296,38 3437,09 3575,30 3645,70
E 5 2833,55 3030,25 3163,11 3303,80 3434,54 3502,10
E 4 2701,80 2900,86 3067,87 3171,84 3275,80 3336,67
E 3 2660,18 2874,24 2926,33 3045,41 3134,76 3216,61
E 2Ü 2487,43 2736,42 2825,87 2945,14 3027,09 3088,26
E 2 2466,05 2682,69 2735,22 2810,18 2974,95 3147,32
E 1 0,00 2216,78 2253,45 2299,30 2342,05 2452,09


So viel Gehalt würde es bei 10,5 % Erhöhung geben unter Einberechnung der Inflation

Zugrunde gelegt wurde hier die durch das Statistische Bundesamt prognostizierte Inflationsrate von 4,9 % für Januar 2023. Die Werte geben eine 10,5-prozentige Gehaltserhöhung wieder, die durch 4,9 % Inflation minimiert wird. 

EG 1 2 3 4 5 6
E 15Ü 611,38 678,53 742,14 784,55 794,44 0,00
E 15 500,98 535,05 573,04 624,92 678,28 713,39
E 14 453,64 484,49 524,77 569,47 619,31 655,08
E 13 418,14 451,95 490,43 532,22 581,39 608,07
E 12 374,75 413,65 459,11 509,56 568,75 596,83
E 11 361,69 397,47 431,09 467,57 517,49 545,58
E 10 348,72 376,75 408,62 443,19 481,68 494,32
E 9c 335,65 359,93 390,25 423,28 459,09 470,58
E 9b 322,57 333,67 361,46 391,95 425,51 453,59
E 9a 309,50 330,20 335,90 355,14 390,40 404,35
E 8 290,61 310,03 323,48 336,91 351,31 358,23
E 7 272,99 295,36 308,69 322,14 334,82 341,63
E 6 267,96 286,37 299,28 312,05 324,60 330,99
E 5 257,26 275,11 287,18 299,95 311,82 317,95
E 4 245,29 263,37 278,53 287,97 297,41 302,93
E 3 241,52 260,95 265,68 276,49 284,60 292,03
E 2Ü 225,83 248,44 256,56 267,39 274,83 280,38
E 2 223,89 243,56 248,33 255,13 270,09 285,74
E 1 0,00 201,26 204,59 208,75 212,63 222,62


So viel Lohn würde es bei 10,5 % Erhöhung geben ohne Einberechnung der Inflation

Wenn es keine Inflation geben würde, würde der Reallohn für die TVöD-Beschäftigten tatsächlich 10,5 % Erhöhung entsprechen. Das wäre der Idealfall. 

EG 1 2 3 4 5 6
E 15Ü 642,88 713,49 780,38 824,97 835,38 0,00
E 15 526,79 562,61 602,57 657,12 713,23 750,15
E 14 477,01 509,45 551,81 598,82 651,22 688,83
E 13 439,68 475,23 515,70 559,64 611,34 639,40
E 12 394,06 434,96 482,77 535,81 598,05 627,59
E 11 380,33 417,95 453,30 491,66 544,15 573,69
E 10 366,69 396,17 429,68 466,02 506,50 519,79
E 9c 352,94 378,48 410,35 445,08 482,74 494,83
E 9b 339,19 350,86 380,08 412,14 447,43 476,96
E 9a 325,45 347,22 353,20 373,44 410,51 425,18
E 8 305,59 326,01 340,15 354,27 369,41 376,69
E 7 287,06 310,58 324,59 338,73 352,07 359,23
E 6 281,76 301,12 314,70 328,13 341,32 348,04
E 5 270,51 289,29 301,97 315,40 327,89 334,34
E 4 257,93 276,94 292,88 302,81 312,73 318,54
E 3 253,96 274,40 279,37 290,74 299,27 307,08
E 2Ü 237,47 261,24 269,78 281,16 288,99 294,83
E 2 235,43 256,11 261,12 268,28 284,01 300,47
E 1 0,00 211,63 215,13 219,51 223,59 234,09


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22.03.2023: Massive Warnstreiks vor 3. Tarifverhandlungen

Am Montag, den 27.03. beginnen die dritten Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, unter anderem für den TVöD. Diese sind bis zum 29.03.2023 angesetzt. Ver.di ruft zu bundesweiten Warnstreiks in allen Branchen des öffentlichen Dienstes auf. 

20.03.2023: Erhebliche Einschränkungen am Dienstag in NRW

Am Dienstag, den 21. März 2023, werden erhebliche Einschränkungen in Nordrhein-Westfalen erwartet, denn ver.di kündigte massive Streiks unter anderem in Stadtverwaltungen, kommunale Betriebe, Jobcenter, Sparkassen und Kitas an. Es werden mehr als 30.000 Streikende erwartet. Die Landesbezirksleiterin Gabriele Schmidt erklärt: 

"Wir werben bei den Bürgerinnen und Bürger im Land um Verständnis für die Streikaktionen. Von den Tarifverhandlungen sind 640 000 Angestellte in den Kommunen und des Bundes allein in NRW betroffen. Sie haben das Recht auf eine faire Gehaltserhöhung in diesen schwierigen Zeiten."

08.03.2023: Erhebliche Einschränkungen bei Kita-Betrieb erwartet

Als Geschenk zum Internationalen Frauentag hat sich die Gewerkschaft  ver.di etwas ganz Besonderes ausgedacht: Sie lässt in Kitas streiken. Hervorragend für alle Mütter. So haben sie gleich noch mehr zu tun. Was den einen Freud ist, ist eben dem andern Leid, heißt es so schön. So hofft man, dass dieser Tag auch tatsächlich etwas bringen wird - außer Mehrarbeit für alle Mütter und natürlich Väter. Die Streikaktionen sollen bundesweit stattfinden. Es sind erhebliche Einschränkungen erwartet. 

07.03.2023: Krankenhäuser werden bestreikt 

In vielen Regionen werden heute Krankenhäuser bestreikt. In Berlin wird in der Zeit von 7 bis 9 Uhr das Vivantes Klinikum Neukölln bestreikt. Zudem wird es Warnstreiks auf Bundesebene in allen Bereichen geben, auch bei der Stadtreinigung.

28.02.2023: Bundesweiter Warnstreik am 01. März 

Die Gewerkschaft ver.di gibt bekannt, dass im Rahmen der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst am 01. März 2023 ein bundesweiter Warnstreik von Auszubildenden und dual Studierenden erfolgen soll. Es werden etwa 5.000 junge Azubis und Studierende aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes erwartet.

27.02.2023: Warnstreiks in Kitas und in der Pflege angekündigt

Angesichts der ergebnislosen Tarifrunde am 22. und 23.02. kündigte ver.di massive Streikaktionen an. So wollen in den kommenden Wochen Erzieher und auch Pflegepersonal die Arbeit niederlegen. Schon heute streikt das Flughafenpersonal an den Flughäfen Köln und Düsseldorf neben weiteren Branchen.

23.02.2023: Arbeitgeber legen Angebot vor / Angebot wird abgelehnt

Update: 20:15: Die Gewerkschaften lehnen das Angebot als unzureichend ab. Die Tarifverhandlungen werden am 27.03. bis 29.03. fortgeführt.

GdP-Tarifexperte und stellvertretende Bundesvorsitzende René Klemmer: 

"Das Angebot entspricht nicht unseren Erwartungen und ist für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen eine große Enttäuschung und stößt auf Ablehnung. Kontraproduktiv ist insbesondere die Bevorzugung der höheren Einkommen bei der Jahressonderzahlung der Kommunen. Das ist unsozial."

Frank Werneke, Vorsitzender der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di):

"Das Angebot der Arbeitgeber sorgt, was Höhe, Laufzeit und den fehlenden sozialen Ausgleich betrifft, bei den Beschäftigten für Enttäuschung und Ablehnung. Das empfinden die Menschen als respektlos und werden sich nicht damit abfinden. Mit den Inhalten ihres Angebots lösen die Arbeitgeber den Tarifkonflikt nicht. Die Konsequenz ist: Die Warnstreiks werden ausgeweitet."

Update: 18:35 Uhr: Die Arbeitgeber legen überraschend am Abend ein Angebot vor. Dieses lautet wie folgt:

  • Lineare Gehaltserhöhung sowie Ausbildungsentgelte von 5 % in zwei Schritten, erstmals um 3 % im Jahr 2023 und weitere 2 % im Jahr 2024
  • Steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von insgesamt 2.500 Euro für alle Arbeitnehmer, davon 1.500 Euro sofort und weitere 1.000 Euro im Jahr 2024
  • Auszubildende erhalten eine Inflationsausgleichszahlung in Höhe von insgesamt 1.250 Euro
  • Anhebung der Jahressonderzahlung für alle Beschäftigten

Es soll am Abend weiter verhandelt werden. Vorher wollen sich die Gewerkschaften in ihren Gremien beraten. Eine dritte Verhandlungsrunde ist bereits für den 27. März vereinbart worden.


Die Eckpunkte des Angebots - Übersicht

  • Laufzeit: 27 Monate (1. Januar 2023 – 31. März 2025)
  • Lineare Erhöhung um 5 Prozent:
    • Ab 1. Oktober 2023 um 3 Prozent
    • sowie ab 1. Juni 2024 um weitere 2 Prozent.
    • Für die Auszubildenden, Studierenden sowie Praktikantinnen und Praktikanten gelten dieselben Werte.
  • Zahlung eines Inflationsausgleichsgelds von 2.500 Euro:
    • 1.500 Euro im Mai 2023,
    • weitere 1.000 Euro im Januar 2024.
    • Die Auszubildenden, Studierenden sowie Praktikantinnen und Praktikanten erhalten 1.250 Euro (750 Euro im Jahr 2023, weitere 500 Euro im Jahr 2024).
  • Erhöhung der Jahressonderzahlung auf 90 Prozent im Jahr 2024:
    • schrittweise Erhöhung im Jahr 2023 auf 75 Prozent für die Entgeltgruppen 9a bis 15,
    • ab 2024 Anhebung auf 90 Prozent für die Entgeltgruppen 1 bis 15.

Update 17:38 Uhr: Bisher gab es noch keine Einigung. Wie ein Gewerkschafts-Sprecher mitteilt, seien die Gespräche aktuell festgefahren. Diese sollen bis in die späten Abendstunden fortgesetzt werden.

Die TVöD Tarifrunde 2023 wird in Potsdam fortgesetzt. Die Gewerkschaften teilten mit, dass die Arbeitgeber bisher kein Angebot vorgelegt hätten. Bundesinnenministerin Faeser teilte mit, sie werde sich für ein Angebot auf Arbeitgeberseite einsetzen, allerdings müsse auch Rücksicht auf die Kommunen genommen werden. 

Der Wille sei da, sich zu einigen, aber: Der Vizepräsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, Wolf-Rüdiger Michel, erklärt, dass er mit einer dritten Verhandlungsrunde rechnet. Eine Einigung in der zweiten Tarifrundescheint für ihn "eher wenig wahrscheinlich". 

22.02.2023: Zweite Tarifverhandlung startet

Update 18:22 Uhr: Bisher konnte kein Ergebnis erzielt werden. Die Gewerkschaften pochen auf ein Angebot der Arbeitgeber.

Heute starten die zweiten Tarifverhandlungen der Tarifrunde 2023 für den öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft ver.di hat für heute zahlreiche Warnstreiks bundesweit angekündigt. 

dbb Chef Ulrich Silberbach teilt mit:

"Bisher haben die Arbeitgebenden nicht zu erkennen gegeben, dass sie überhaupt verstehen, worum es geht: Gerechte Bezahlung, wettbewerbsfähige Arbeitsbedingungen, motivierte Mitarbeitende. Dazu wollen wir nun endlich konstruktive Ideen und Angebote hören. Andernfalls ist eine Verschärfung des Konflikts und der Streiks unausweichlich."

In der Tat gibt ver.di Berlin-Brandenburg bereits Streikaktion in Brandenburg für den 23.02.2023, sprich morgen, bekannt. Es wird davon ausgegangen, dass es heute zu keinem Ergebnis kommen wird.

Der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende René Klemmer erklärt: 

"Unsere Erwartungshaltung ist hoch. Das Ergebnis dieser zweiten Runde muss ein konkretes Angebot mit angemessenen Zahlen hervorbringen."

21.02.2023: Weitere Streiks vor zweiten Tarifverhandlungen

Kurz vor den zweiten Tarifverhandlungen kommt es bundesweit zu weiteren Warnstreiks. In Heilbronn wird beispielsweise das Bauamt bestreikt, nachdem in den letzten Wochen bereits bundesweit Kita, Nahverkehr, Flughäfen und Verwaltung bestreikt wurden.

16.02.2023: Flüge gestrichen, keine Fähren, keine Busse

Am Freitag, den 17.02.2023, wird es in Frankfurt, München, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Bremen und Hannover keinen Flugverkehr für Passagiere geben. Die Mehrheit der Flüge fallen aus. Am kommenden Dienstag, den 21.02.2023, werden in Hannover keine Busse und Bahnen fahren, wie die hannoverschen Verkehrsbetriebe Üstra ankündigen. Anders dagegen in Hamburg: Schon heute haben sich rund 200 Streikende vor dem Alten Elbtunnel an den Landungsbrücken versammelt, um ihren Forderungen zur TVöD Tarifrunde 2023 Ausdruck zu verleihen. Viele Hafen-Fähren stehen heute still.

15.02.2023: Freitag werden Flughäfen bestreikt

Am Freitag, den 17.02.2023, wird es laut Gewerkschaft ver.di zu mehreren Streikaktionen an Flughäfen kommen. Folgende Flughäfen werden dabei voraussichtlich betroffen sein:

  • Frankfurt am Main: Flughafenverkehr wird weitestgehend eingestellt
  • München: ganztägiger Streik, Flughafenbetrieb soll lahmgelegt werden
  • Hamburg: ganztägiger Streik, Flughafenbetrieb soll lahmgelegt werden
  • Stuttgart: ganztägiger Streik, Flughafenbetrieb soll lahmgelegt werden
  • Dortmund: ganztägiger Streik, Flughafenbetrieb soll lahmgelegt werden
  • Bremen: ganztägiger Streik, Flughafenbetrieb soll lahmgelegt werden
  • Hannover: ganztägiger Streik, Flughafenbetrieb soll lahmgelegt werden

13.02.2023: Rheinland-Pfalz kündigt vor den Tarifverhandlungen Warnstreiks an

Am Dienstag, den 14. Februar 2023, wird es in Rheinland-Pfalz zu Arbeitsniederlegungen kommen: in Worms, Landau und in Pirmasens. Am Mittwoch, dem 15. Februar 2023, werden Ludwigshafen und Kaiserslautern folgen. Es wird mit Kita-Schließungen und Einschränkungen in vielen Bereichen des Öffentlichen Dienstes gerechnet.

09.02.2023: Warnstreiks auf bundesweiter Ebene

Am heutigen Donnerstag kommt es zu Warnstreiks auf Bundesebene. Es sind viele Bereiche betroffen wie beispielsweise Nahverkehr, Kita, Krankenhäuser, Theater und Verwaltung.

Wie ver.di NRW mitteilt, werden in Nordrhein-Westfalen insbesondere Kliniken, das Jugend- und Sozialamt, die Stadtkasse, das Systemhaus sowie einzelne kleine Bereiche der Stadtverwaltung sowie der Nahverkehr bestreikt werden.

In Dortmund soll ganztägig der Nahverkehr bestreikt werden, was heißt, dass kein Bus und keine Bahn im Zeitraum von Betriebsbeginn (ca. 3.30 Uhr) bis Betriebsende (ca. 1.30 Uhr am Folgetag) fahren wird. Betroffen ist der komplette ÖPNV einschließlich der NachtExpress-Linien. Auch in Castrop-Rauxel und Schwerte werden die Buslinien heute ausfallen.

In Düsseldorf bleiben ebenso Busse und Bahnen stehen. Wie die Düsseldorfer Rheinbahn mitteilte, wird der ÖPNV an zwei Tagen bestreikt werden. Der Streik wird am Donnerstag um 3 Uhr beginnen und 48 Stunden dauern. Betroffen wird das gesamte Rheinbahnnetz sein einschließlich der Kreis Mettmann, die Stadt Meerbusch und die Verbindungen nach Ratingen, Duisburg, Neuss und Krefeld.

Die Schwebebahn und die Busse werden in Wuppertal stillstehen. Auch hier werden sich die Warnstreiks auf zwei Tage ausdehnen. 

In Solingen verkehren ab dem zentralen Busbahnhof heute nur die beiden Linien SB 25 nach Köln und 252 nach Burscheid.

In Aachen werden hingegen Kitas bestreikt. Es könnten Notgruppen eingerichtet werden, allerdings ist dies noch nicht ganz sicher.

In Köln wird lediglich die Stadtverwaltung bestreikt. Kitas sind geöffnet und Busse und Bahnen fahren regulär.

In Berlin kommt es zu Warnstreiks bei Vivantes, Charité, den BSR, den Wasserbetrieben, der Hochschule für Technik und Wirtschaft und dem Studierendenwerks Berlin. Da die BSR streiken werden heute Biotonnen und Restabfalltonnen nicht geleert. Zudem sollen hier die Warnstreiks am Freitag, den 10.02.2023, fortgesetzt werden. Auch Auszubildende werden sich beteiligen. 

In Augsburg werden Kitas bestreikt. Hier kommt es zu erheblichen Einschränkungen. 

In Hessen sind vor allem Kliniken, Verwaltungen und Schwimmbäder von den Warnstreiks betroffen.

08.02.2023: Studierende streiken gemeinsam mit Beschäftigten

Studierende und Beschäftigte streiken gemeinsam für einen Inflationsausgleich. Mehr Lohn ist gefordert, aber auch ein Ende der Sparpolitik der Bundesregierung im öffentlichen Dienst. Der öffentliche Dienst sei kaputtgespart, Mitarbeiter in bestimmten Berufen werden immer knapper und die Löhne seien gering. So gehen nicht nur die Beschäftigten im TVöD und anderen Tarifverträgen auf die Straße, sondern auch Studierende, denn sie werden es sein, die dann nach dem Studium einen Job zu fairen Arbeitsbedingungen und guter Bezahlung haben möchten.

30.01.2023: Warnstreiks bei der Hochbahn in Hamburg

In Hamburg soll es am Mittwoch zu Warnstreiks bei der Hochbahn kommen. das heißt, es werden Busse und Bahnen nur mit Verzögerungen fahren oder ganz ausfallen. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hatte mit der Hochbahn parallel zur Tarifrunde TVöD 2023 Verhandlungen geführt. Diese blieben ohne Erfolg. Gefordert wird für die Beschäftigten eine Gehaltserhöhung von mindestens 600 Euro mehr pro Monat. Die Arbeitgeber bieten indes ein Lohnplus von 4,5 Prozent, mindestens aber 150 Euro pro Monat mehr sowie 3.000 Euro Inflationsausgleich.

24.01.2023: Auftakt 1. Verhandlungsrunde 2023 beginnt heute um 12 Uhr

18:28 Uhr: Die erste Verhandlungsrunde ist ergebnislos zu Ende gegangen. Der dbb Bundesvorsitzende und Verhandlungsführer Ulrich Silberbach kündigte in den nächsten Wochen zahlreiche Streikaktionen an: 

"Bund und Kommunen bringen das Kunststück fertig, gegen Tarifrituale zu wettern, die sie selbst immer wieder erzwingen. Wir brauchen ein verhandlungsfähiges Angebot und nicht diese Rituale der Respektlosigkeit. Die Kolleginnen und Kollegen verlangen zu recht, dass ihre Reallohnverluste ausgeglichen werden. Es kann nicht sein, dass die, die uns so sicher durch die Mehrfachkrisen der letzten Jahre geführt haben, jetzt auch noch Zeche dafür zahlen sollen. Das erzeugt Frust und der wird sich auf Straßen und in Betrieben zeigen."

Mögliche Warnstreiks
In welchem Umfang tatsächlich gestreikt wird, hänge vom Verlauf des zweiten Verhandlungstermins am 22. und 23. Februar ab.

Video: Nancy Faeser schwierige Gespräche. "Die Forderungen der Gewerkschaften sind hoch"

Quelle: youtube.com

8:14 Uhr: Die Tarifverhandlungen der Tarifrunde TVöD 2023 beginnen heute in Potsdam um 12 Uhr. Der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke teilt mit: 

"Im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen brodelt es. Die Beschäftigten haben den Eindruck, mit einem wachsenden Berg von Aufgaben und Anforderungen allein gelassen zu werden. Die Arbeitgeber müssen wissen: Die Belegschaften werden sich in der Tarifrunde nicht mit warmen Worten und einem schlechten Ergebnis abspeisen lassen."

18.01.2023: Die Tarifverhandlungen werden 12 Uhr beginnen

Am 24.01.2023 werden die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen um 12 Uhr in Potsdam beginnen. Nicht verhandelt wird für Beamte, Richter und Soldaten. Für diese wird eine zeit- und inhaltsgleiche Übernahme des Tarifergebnisses angestrebt. Eine Akkreditierung für Journalisten ist nur bis zum 20. Januar 2023, 12:00 Uhr beantragbar.

16.01.2023: ver.di fordert bei Helios-Kliniken ebenso 10,5 %

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordert für die Beschäftigten der Helios-Kliniken wie auch für den öffentlichen Dienst 10,5 % mehr Lohn, mindestens 500 Euro mehr und 200 Euro mehr für Auszubildende. Insgesamt sind vom Konzerntarifvertrag 35 Helios-Kliniken erfasst, in denen rund 21.000 Beschäftigte arbeiten. Die erste Tarifrunde fand am 12.01.2023 statt und ging ergebnislos zu Ende. Eine zweite Tarifrunde folgt am 28.02.2023. 

12.01.2023: Wie realistisch ist eine Gehaltserhöhung von 10,5 %?

Wenn man sich die letzten 10 Jahre der tariflichen Lohnerhöhungen im TVöD anschaut, so stellt man fest, dass diese nicht annähernd an die 10-Prozent-Marke herankamen. Im Jahr 2012 lag die Erhöhung bei 3,5 %, im Jahr 2013 bei 2,8 %, 2014 bei 3,0 %, 2015 und 2016 bei 2,4 %, 2017 bei 2,35 %, 2018 bis 2019 zwischen 2,81 % und 5,70 %, 2020 bei 0,9 % bis 1,8 %, 2021 bei 1,4 % und schließlich 2022 bei 1,8 %. So ist nun leicht vorstellbar, dass die geforderten 10,5 % so in ihrer Form wohl kaum durchgesetzt werden können. Vorstellbar wäre eine Splittung auf zwei Jahre verteilt. 2023 könnten TVöD-Beschäftigte somit eine Erhöhung von 3,4 % erhalten und 2024 weitere 3,2 %. Zudem könnte eine Einmalzahlung während der Tarifverhandlungen ausgehandelt werden. 

500 Euro mindestens mehr? Geht das?

Die Forderung von ver.di, 500 Euro mehr Geld für jeden Beschäftigten im TVöD durchzusetzen, klingt für viele Beschäftigte erst einmal super. Aber ist das überhaupt realistisch? In der Vergangenheit wurden selten, eigentlich nie, mindestens 500 Euro mehr Lohn durchgesetzt. Es gab zwar in den oberen Entgeltgruppen durch eine prozentuale Steigerung den ein oder anderen Beschäftigten, der sich über eine höhere Lohnerhöhung freuen konnte, aber wenn wir ehrlich sind, sind es doch die unteren und mittleren Entgeltgruppen, die eine höhere Entlohnung mal nötig hätten. In diesen Entgeltgruppen sind die meisten Pflegekräfte, Busfahrer, Beschäftigte bei der Müllabfuhr, Erzieher und Pförtner eingestuft - alle diejenigen, die unser öffentliches Leben aufrecht erhalten. Natürlich darf man die oberen Entgeltgruppen nicht vergessen. Auch sie machen natürlichen ihren Job. 500 Euro für alle wäre schön, aber vielleicht sollte man 500 Euro nach Entgeltgruppen staffeln. Die unteren Entgeltgruppen im TVöD könnten 500 Euro mehr erhalten, die mittleren 300 Euro und die oberen 150 Euro mehr. Angesichts der hohen Inflation wäre dies eventuell eine adäquate Lösung.

10.01.2023: Größere Arbeitsniederlegungen angekündigt

Der Vorsitzende des Beamtenbunds dbb, Ulrich Silberbach, droht den Arbeitgebern mit größeren Arbeitsniederlegungen, sofern die Forderungen der Gewerkschaften zur Tarifrunde 2023 nicht erfüllt werden:

"So wie ich die Äußerungen der Arbeitgeber gerade deute, wird es nicht bei den obligatorischen Warnstreiks bleiben. Denn wenn sie weiter derart auf der Bremse stehen, womöglich selbst noch mit Forderungen auf uns zukommen, schließe ich Flächenstreiks nicht aus. Dann wird es richtig ungemütlich."

Taschenrechner mit TVöD-Bund Titel

21.12.2022: Erstes Teilergebnis der Tarifrunde 2023 als Auftakt erzielt

Die Caritas teilt mit, dass rund 650.000 Beschäftigte in Vollzeit und aus allen Bereichen für die Jahre 2023 und 2024 eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro erhalten werden. Auszubildende werden 1.000 Euro bekommen.

Norbert Altmann, Sprecher der Caritas-Dienstgeber, erklärt: 

"Dieser Beschluss ist ein erster Teilabschluss der Tarifrunde 2023. Im nächsten Jahr werden weitere Verhandlungen geführt, und zusätzliche Elemente werden dem heutigen Beschluss folgen. Wir sind froh, dass wir zum Tarifrundenauftakt ein wichtiges Zeichen mit der Auszahlung einer Inflationsprämie setzen konnten – gerade in diesen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unsicheren Zeiten von Energiekrise, Krieg in Europa und Inflation. Klar ist jedoch, dass die Entscheidung, diese Prämie zu zahlen, eine große finanzielle Herausforderung ist, die die Einrichtungen und Dienste zu stemmen haben. Wir haben das bei den Verhandlungen auf jeden Fall im Blick. Um diese Herausforderungen managen zu können, haben wir unter anderem dafür gesorgt, dass die Einrichtungen den vom Gesetzgeber ermöglichten Auszahlungszeitraum bis Ende 2024 vollständig ausschöpfen können. Des Weiteren gehen wir davon aus, dass die Inflationsausgleichsprämie – ein von der Politik gefördertes Element – bei den Kostenträgern in der Refinanzierung berücksichtigt wird."

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20.12.2022: Es fehlen bis 2023 über eine Million Beschäftigte

Der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke erklärt angesichts der Tarifverhandlungen TVöD, dass es im öffentlichen Dienst bis 2030 einen Bedarf von rund einer Million zusätzlichen Beschäftigten gäbe. Zudem macht er deutlich:

"Die Inflationsentwicklung, Lebensmittel-, Energie- und Benzinpreise reißen tiefe Löcher in die Haushaltskassen der Beschäftigten. Viele von ihnen wissen nicht, wie sie sich und ihre Familien über Wasser halten sollen, einige können ihre Mieten oder Heizkosten nicht mehr zahlen. Die Sicherung der Einkommen durch einen Inflationsausgleich, insbesondere für die Beschäftigten mit mittleren und eher niedrigen Einkommen steht für uns im Zentrum der Tarifrunde."

Was sagen die anderen Gewerkschaften zu den Tarifverhandlungen TVöD 2023?

GEW - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

Seit etlichen Monaten streikt die GEW Berlin mit Tausenden Lehrern wiederholt für kleinere Klassen an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen. Sie fordern eine kleinere Klassengröße und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für Lehrerinnen und Lehrer. Durch die Absenkung der Schülerzahl in den Unterrichtsklassen, könne die Arbeitsbelastung deutlich minimiert werden.

Oliver Brüchert, Tarifkoordinator beim GEW-Hauptvorstand weist zudem auf den Lehrermangel hin:

"Wenn weniger Kinder in einer Klasse unterrichtet werden, müssen mehr Lehrkräfte eingestellt werden, um die Unterrichtsversorgung zu gewährleisten."

dbb - dbb Beamtenbund und Tarifunion

Auch der dbb beschäftigt sich mit dem Lehrermangel. Hierzu erklärte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach am 16. Dezember 2022 bei der Bundesversammlung des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE): 

"Der Lehrkräftemangel ist nicht vom Himmel gefallen. Der dbb und die Bildungsgewerkschaften unter seinem Dach warnen davor schon eine gefühlte Ewigkeit. Umso frustrierender ist es für die Kolleginnen und Kollegen, dass hier so wenig passiert ist. Zumal mit der Corona-Pandemie und der Aufnahme geflüchteter Kinder aus der Ukraine die Belastung in den letzten Jahren nochmal erheblich gestiegen ist. Die Bundesländer pochen auf ihre Zuständigkeit für das Thema. Aber wenn der Bildungsföderalismus funktionieren soll, müssen sie ihrer Verantwortung auch gerecht werden. Wenn die Kultusministerkonferenz das nicht leisten kann, müssen die Ministerpräsidenten eingreifen und den Kampf gegen den Lehrkräftemangel zur ‚Chefsache‘ machen. Sonst gefährdet das den Bildungserfolg einer ganzen Generation. Das haben die Lehrerinnen und Lehrer sowie Leitungen aller Schulformen, die tagtäglich alles für unsere Kinder geben, obwohl sie oft nur den Mangel verwalten, einfach verdient."

18.11.2022: ver.di und dbb schauen auf Tarifabschluss der IG Metall

Die Gewerkschaften ver.di, dbb und weitere an der kommenden Tarifrunde TVöD im Januar 2023 beteiligte Gewerkschaften schauen aktuell auf das Tarifergebnis der IG Metall, welches kürzlich mit einem akzeptablen Ergebnis mit einer Lohnsteigerung von insgesamt von 8,5 % und einer Einmalzahlung von 3.000 Euro erzielt worden ist. 

14.11.2022: VKA-Mitgliederversammlung: Rund 15 % mehr Lohn gefordert

Angesichts der anstehenden Tarifrunde 2023 hat sich die VKA-Mitgliederversammlung positioniert. Die Präsidentin und Verhandlungsführerin der VKA, Karin Welge, erklärt:

"Die anstehende Tarifrunde wird sehr herausfordernd, steht sie doch unter finanziell äußerst angespannten Rahmenbedingungen. Die von den Gewerkschaften geforderten Entgelterhöhungen liegen inklusive des geforderten Mindestbetrags von 500 Euro im Mittel bei rund 15 Prozent. Die hohen Kostensteigerungen durch die steigenden Energiepreise betreffen Kommunen und kommunale Unternehmen gleichermaßen. Wir können in den Kommunen das Geld nur einmal ausgeben. Wir brauchen genügend Mittel, um den Herausforderungen durch die Klimakrise gerecht zu werden und eine nachhaltige Mobilitätswende zu erreichen. Das sind auch Investitionen in nachfolgende Generationen. Die Gewerkschaftsforderungen liegen deutlich über der sogenannten Kern-Inflation. Denn die Forderungen berücksichtigen nicht die inflationsdämpfenden Maßnahmen der Bundesregierung. Wir müssen aber genau hinschauen, wie die vom Gesetzgeber bereits verabschiedeten Entlastungspakete sowohl für Beschäftigte als auch für die kommunalen Arbeitgeber wirken"

11.10.2022: Forderungen für die Tarifrunde im Januar sind beschlossen

Heute wurden die Tarifforderungen für die Verhandlungsrunde am 24. Januar 2023 beschlossen. Die Gewerkschaft ver.di gibt folgende Forderungen bekannt:

Der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke äußert sich zu den Forderungen wie folgt:

"Die Inflationsentwicklung, Lebensmittel-, Energie- und Benzinpreise reißen tiefe Löcher in die Haushaltskassen der Beschäftigten. Viele von ihnen wissen nicht, wie sie sich und ihre Familien über Wasser halten sollen, einige können ihre Mieten oder Heizkosten nicht mehr zahlen. Die Sicherung der Einkommen durch einen Inflationsausgleich, insbesondere für die Beschäftigten mit mittleren und eher niedrigen Einkommen steht für uns im Zentrum der Tarifrunde."

Forderungen der Tarifrunde TVöD 2023

Bildquelle: ver.di.de

05.10.2022: "Wir müssten eigentlich 20 Prozent mehr fordern"

Der dbb-Chef Ulrich Silberbach erwartet für die nächste Einkommensrunde im öffentlichen Dienst eine hohe Forderung. Zugleich erwartet Silberbach von der Bundesregierung mehr Engagement für den öffentlichen Dienst.

"Wir werden hohe Forderungen stellen müssen. Die Kolleginnen und Kollegen erwarten von uns, dass sie keinen Reallohnverlust erleiden. Und wenn man sich vor Augen hält, wo im Moment die Inflation steht, und dass man sich in Tarifverhandlungen am Ende meist immer irgendwo in der Mitte trifft, müssten wir eigentlich Forderungen von 16 bis 20 Prozent stellen. wir wissen, das können wir nicht bringen. Trotzdem glaube ich, es wird eine hohe Forderung sein. Wir haben ab dem ersten Januar ein Bürgergeld statt Hartz IV, das beinhaltet eine elfprozentige Steigerung. Wir haben in anderen Wirtschaftsbereichen Forderungen von acht Prozent, also ist das für mich die Bandbreite, in der wir diskutieren: zwischen acht und elf Prozent. Work-Life-Balance, sicherer Arbeitsplatz und sinnstiftende Tätigkeit. Der Punkt ist nur: Halten Sie damit heute noch junge Leute über 30 oder 40 Jahre im öffentlichen Dienst? Die Erkenntnisse, die wir haben, sind erschreckend. Die Leute machen gerne eine Ausbildung im öffentlichen Dienst, weil sie breit und vielfältig ist. Aber nach drei, vier Jahren gehen sie doch in die Privatwirtschaft, denn dort wird das Geld verdient. Wir haben die hohen Ausbildungskosten, und dann verlassen uns die Leute."

Zur Bundesinnenministerin fügte Silberbach hinzu:

"Sie kümmert sich um viele Themen. Der öffentliche Dienst und seine Beschäftigten geraten da etwas in Vergessenheit. Das ist jetzt im Vorfeld der Einkommensrunde für uns natürlich eine riesige Herausforderung. Wir wissen nicht, welche Schwerpunkte sie bei Themen wie Digitalisierung und Fachkräftegewinnung setzen will. Da müssen wir dringend Fortschritte erreichen. Die Frage ist, will sie wirklich einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst? Und ist sie bereit, mit Christian Lindner über die daraus resultierenden Finanzierungsanforderungen zu reden und zu streiten? Ich glaube, dass es fatal wäre, wenn wir den öffentlichen Dienst jetzt weiter ausbluten lassen."

26.09.2022: "Zusammen geht mehr"

Das Motto der Gewerkschaft ver.di der kommenden Tarifrunde TVöD 2023 heißt "Zusammen geht mehr" wie auf dem nachfolgenden Bild zu sehen ist:

Tarifrunde TVöD 2023 Motto der Gewerkschaft ver.di

Quelle des Bildes: Screenshot von verdi.uzbonn.de

15.09.2022: TVöD Prognose 2023: Wie hoch wird Entgelterhöhung ausfallen?

Angesichts der steigenden Inflation ist es nicht auszuschließen, dass Forderungen der Gewerkschaften für TVöD-Mitarbeiter bei 10 Prozent Entgeltsteigerungen liegen werden. Eine ähnliche Forderung und ein ähnliches Ergebnis trat bereits beim Lufthansa Bodenpersonal ein. Auch hier wurde ein kräftiges Lohnplus wegen der Inflation gefordert. Am Ende konnten bis zu 19 Prozent Tarifsteigerung ausgehandelt werden. Wird dies ebenso im öffentlichen Dienst im TVöD erfolgen? Denkbar ist es. 

04.09.2022: Wann stehen die Forderungen fest?

Die Forderungen werden bis 23. September 2022 von den Mitgliedern abgefragt. Über die Forderungen wird dann am 11. Oktober entschieden und bekanntgegeben. Schon jetzt wird über eine Forderung von 15 % mehr Lohn diskutiert, um die Inflation auszugleichen.