Am 01.09.2020 startete bei der Bundeswehr das Zusatzangebot "Dein Jahr für Deutschland", bei dem sich junge Menschen für den neuen "Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz", kurz FWD im Heimatschutz, bewerben konnten. Entscheidend ist dabei, dass sich Bewerber nicht für einen Auslandseinsatz verpflichten müssen. Sie bleiben sozusagen während der Ausbildung im Land und absolvieren einen heimatnahen Einsatz. Am 01. April 2021 startete erstmals die neue Ausbildung. Seitdem gibt es fortlaufende Einstellungstermine. Eine Bewerbungsfrist gibt es nicht. Auch im Jahr 2024 kann sich fortlaufend beworben werden.
An wen richtet sich der Heimatschutz?
Die Voraussetzungen für die Ergreifung des neuen freiwilligen Wehrdienstes der Bundeswehr wären:
- Mindestalter ab 18 Jahren (ab 17 Jahren mit Einverständnis des / der Sorgeberechtigten)
- deutsche Staatsbürgerschaft
- Erfüllung der Schulpflicht
- gesundheitliche und charakterliche Eignung
- Motivation und bürgerschaftliches Engagement
Wie viele Plätze werden vergeben?
Insgesamt werden zunächst 1.000 Plätze vergeben. Bereits vor dem 01. September haben sich 1.800 Personen beworben, von denen bereits 800 ein Beratungsgespräch absolviert haben, wie das Verteidigungsministerium angibt. Insgesamt haben sich bis zum Bewerbungsende rund 9.000 Interessierte für eine Ausbildung beworben. Rund 20 Prozent der Auszubildenden sind Frauen.
Im Jahr 2024 stehen weitere Plätze zur Verfügung. Eine Bewerbung kann jederzeit erfolgen.
Wie lange dauert der neue freiwillige Wehrdienst bei der Bundeswehr?
Die Dauer der Ausbildung beträgt sieben Monate, insgesamt beträgt der Dienst ein Jahr. Die ersten sieben Monate werden am Stück, die restlichen fünf Monate in Teilen innerhalb der nächsten sechs Jahre geleistet. Die dreimonatige militärische Grundausbildung werden die Freiwilligen in Einheiten der Streitkräftebasis absolvieren, woran sich die Dienstpostenausbildung zum Sicherungssoldaten bzw. -soldatin in Berlin, Wildflecken oder Delmenhorst anschließt. Es werden in dieser Ausbildungsetappe bereits Kontakte zur Heimatregion geknüpft. Danach verpflichtet sich die Person für sechs Jahre in einer regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie.
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
Phase 1: 3 Monate militärische Grundausbildung in einer der 11 Grundausbildungseinrichtungen der Streitkräftebasis und in Germersheim für die Luftwaffenausbildung.
Phase 2: 4 Monate Spezialausbildung beginnend in Berlin, Delmenhorst oder Wildflecken. Danach erfolgt ein Abschnitt bei einer regionalen Dienststelle. Die Luftwaffenausbildung findet in Schortens statt.
Phase 3: Dienst als Reservistendienst Leistende oder Reservistendienst Leistender (RDL) in einer der aktuellen 30 Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie (RSU-Kp). Anschließend erfolgt ein freiwilliges Heranziehen innerhalb der nächsten sechs Jahre für eine Dauer von insgesamt fünf Monaten.
2024 gliedert sich die 12 monatige Ausbildung "Freiwilliger Wehrdienst im Heimatschutz" also wie folgt:
- 3 Monate militärische Grundausbildung
- 4 Monate fachspezifische Ausbildung wie Sicherungsaufgaben, Schutz von Einrichtungen, Hilfe bei Naturkatastrophen usw.
- 5 Monate Übungen und Einsätze im Reservedienst
Erfolg eine Ausbildung auch im Umgang mit Schusswaffen?
In der Grundausbildung wird auch der Gebrauch von Schusswaffen geübt. Die freiwilligen Wehrdienstleistenden erhalten mitunter eine Ausbildung an Handwaffen.
An wie vielen Standorten wird ausgebildet?
Insgesamt wird bundesweit je nach Spezialisierung an mehreren Standorten ausgebildet.
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Standortkarte zum Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz
Quelle: Screenshot bundeswehrkarriere.de
Wo findet die Grundausbildung in der Streitkräftebasis statt?
Die Grundausbildung im FWD im Heimatschutz in der Streitkräftebasis findet statt in:
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Wo findet die Grundausbildung in der Luftwache statt?
Die Grundausbildung im FWD im Heimatschutz in der Luftwache findet in Germersheim statt.
Welche Standorte gibt es bei der Spezialausbildung?
- Delmenhorst
- Schortens
- Berlin
- Wildflecken
Wo sind die Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien stationiert?
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Wie oft startet ein freiwilliger Wehrdienst?
Zum 01. April 2021 startet die Ausbildung, danach immer zu Beginn jedes neuen Quartals. Diese soll dann, laut Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer, mit dem Privatleben gut vereinbar sein. Im Katastrophenfall würden die Freiwilligen dann eingesetzt werden können, beispielsweise beim Auf- und Abbau von Testeinrichtungen während der Corona-Pandemie.
Wird die Ausbildung im FWD im Heimatschutz vergütet?
Die neue Bundeswehr-Ausbildung wird mit rund 1.400 Euro pro Monat als Einstiegsgehalt vergütet. Der aktive Reservistendienst wird pro Tag mit etwa 87 Euro netto vergütet.
Welcher Unterschied besteht zum gewöhnlichen freiwilligen Wehrdienst?
Freiwilliger Wehrdienst Heimatdienst | Gewöhnlicher freiwilliger Wehrdienst |
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» Ausbildungsbeschreibung des Bundesministeriums für Verteidigung