Ab Juli 2016 steigt die Altersrente für die rund 20 Millionen deutschen Rentner um 5 Prozent an. Die Erhöhung der Rente stellt eine der höchsten Rentenanpassungen seit 23 Jahren in Deutschland dar. Die letzte Erhöhung gab es im Juli 2015. Zum 1. Juli 2015 stiegen die Renten in Westdeutschland um 2,1 Prozent und in Ostdeutschland um 2,5 Prozent an.
Wie viel Rente bekomme ich nach der Rentenerhöhung?
Rentner, die rund 1.000 Euro Rente erhalten, können sich ab 1. Juli über rund 40 Euro mehr Rente freuen. Rentner mit einer Altersrente von 1.400 Euro, werden dann 56 Euro mehr in der Tasche haben. Wer rund 1.600 Euro Rente bezieht, kann sich über 64 Euro mehr Rente freuen.
Warum werden die Rentenbeiträge nicht gesenkt?
Generell werden die Renten am aktuellen Durchschnittsgehalt bemessen, was bedeutet, dass Rentner dann mehr Rente erhalten, wenn die Löhne steigen. Beschäftigte finanzieren durch die Rentenbeiträge die Renten. Sofern dann nach einer Rentenanhebung noch ein Überschuss an finanzielle Mittel übrig bleibt, können die Rentenbeiträge gesenkt werden.
Aktuell weist die Rentenkasse eine Reserve von rund 32 Milliarden Euro auf. Demnach wird sich kaum etwas an den Beitragssätzen im Jahr 2017 ändern, da schon im Oktober 2015 Experten vor einer zunehmenden Belastung der Rentenkasse durch die eingeführte Mütterrente warnten.
Muss die Rentenerhöhung versteuert werden?
Rentenerhöhungen müssen zu 100 Prozent versteuert werden. Der steuerpflichtige Anteil der Rente erhöht sich mit jedem Jahr. Ab 2040 müssen dann Beschäftigte, die in diesem Jahr in die Altersrente gehen, ihre Rente zu 100 Prozent versteuern.
Rentenerhöhung schützt nicht vor Altersarmut
Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK Ulrike Mascher sieht die Rentenpolitik dennoch kritisch. Denn auch diese Rentenerhöhung kann nicht die Tendenz zur Altersarmut nicht verschleiern. Sie fordert, dass die gesetzliche Rente nach einer beruflichen Vollzeit klar über dem Grundsicherungsniveau liegen muss. Auch die Rentenabschläge von 10,8% für Erwerbsminderungsrentner sollten nicht mehr gelten, denn dadurch könnten diese unter die Mindestgrenze fallen.
Tabelle: Rentenerhöhung 2016 im Überblick
Quelle: focus.de