Die Heizölpreise sind im Jahr 2022 exorbitant im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Im Jahr 2023 fallen sie leicht. Für den Herbst und Winter 2023 / 2024 werden erneut steigende Preise für Heizöl prognostiziert. So können 100 Liter Heizöl in der Wintersaison 2023 / 2024 rund 130 Euro erreichen.
So hoch liegen die Heizölpreise aktuell
Die nachfolgende Tabelle gibt die Preise für Heizöl wieder, die jeweils zum Ersten eines Monats in den Jahren 2020, 2021, 2022 und 2023 vorlagen. Dabei wurde der Durchschnitt der Heizölpreise in den Bundesländern in Deutschland ermittelt. Der Preis bezieht sich auf 100 Liter Heizöl.
Datum | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
01.01. | 66,38 € | 54,78 € | 83,62 € | 123,00 € |
01.02. | 58,93 € | 54,62 € | 91,19 € | 106,70 € |
01.03. | 53,16 € | 61,65 € | 133,30 € | 103,36 € |
01.04. | 51,53 € | 60,63 € | 134,67 € | 96,94 € |
01.05. | 49,06 € | 61,72 € | 137,13 € | 89,90 € |
01.06. | 43,86 € | 65,63 € | 139,85 € | 87,20 € |
01.07. | 42,93 € | 68,43 € | 142,58 € | 89,35 € |
01.08. | 39,85 € | 69,26 € | 148,22 € | ausstehend |
01.09. | 39,57 € | 70,07 € | 165,16 € | ausstehend |
01.10. | 38,08 € | 79,47 € | 154,08 € | ausstehend |
01.11. | 36,64 € | 88,38 € | 144,73 € | ausstehend |
01.12. | 44,12 € | 77,72 € | 121,31 € | ausstehend |
Quelle Daten: esyoil.com
Übersicht der Heizölpreise nach Jahren
Die nachfolgende Übersicht zeigt den Heizölpreis in der chronologischen Reihenfolge von 2013 bis heute. Interessant ist, dass der Heizölpreis 2013 nahezu identisch mit dem Preis von 2022 ist. Zum 01.07.2013 lag der Ölpreis bei 83,61 Euro pro 100 Liter, zum 01.01.2022 lag dieser bei 83,62 Euro. Anders sieht es zum 01.01.2023 aus. Hier lag der Heizölpreis bei 123 Euro pro 100 Liter, das 2,24-fache von dem, was Kunden für Heizöl im Jahr 2019 zahlten. Mit angegeben ist in der Tabelle die Preisdifferenz zum Vorjahr. So stieg der Heizölpreis vom 01.01.2022 zum 01.01.2023 um 39,38 Euro.
Datum | Heizölpreis | Differenz zum Vorjahr |
01.01.2024 | ausstehend | ausstehend |
01.01.2023 | 123,00 € | +39,38 € |
01.01.2022 | 83,62 € | +28,84 € |
01.01.2021 | 54,78 € | -11,60 € |
01.01.2020 | 66,38 € | +1,50 € |
01.01.2019 | 64,88 € | +3,57 € |
01.01.2018 | 61,31 € | +2,38 € |
01.01.2017 | 58,93 € | +15,84 € |
01.01.2016 | 43,09 € | -13,79 € |
01.01.2015 | 56,88 € | -23,86 € |
01.01.2014 | 80,74 € | -2,87 € |
01.07.2013 | 83,61 € | - |
Quelle Daten: esyoil.com
Andere Ölverkäufer geben leicht abweichende Heizölpreise an, die sich jedoch in der Regel nur um Centbeträge unterscheiden (bis auf wenige Ausnahmen), wie die nachfolgende Grafik verdeutlicht.
Durchschnittliche Heizölpreise in Cent pro Liter
Die nachfolgende Tabelle gibt die Heizölpreise in Deutschland im Durchschnitt seit 1965 bis heute in Cent pro Liter an. So zahlten Bürger der BRD 1965 einen Preis von 11,3 Cent pro Liter Heizöl und im Jahr 1985 40,5 Cent. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1989 sanken die Heizölpreise von 1990 bis 1995 auf 25 Cent pro Liter. Von 1995 bis 2000 fielen sie erneut auf 21,9 Cent pro Liter. Erst ab dem Jahr 2000 stiegen die Preise für Heizöl bis auf die Wirtschaftskrise im Jahr 2009 und das darauffolgende Jahr kontinuierlich an. Im Jahr 2023 erreicht der Heizölpreis 105,5 Cent pro Liter.
Jahr | Heizölpreis in Cent / Liter |
2023 | 105,5 |
2022 | 132,4 |
2021 | 70,7 |
2020 | 49,9 |
2019 | 67,3 |
2018 | 68,9 |
2017 | 56,6 |
2016 | 48,9 |
2015 | 58,8 |
2014 | 76,4 |
2013 | 82,9 |
2012 | 88,1 |
2011 | 81,0 |
2010 | 65,0 |
2009 | 53,0 |
2008 | 76,5 |
2007 | 58,2 |
2006 | 58,9 |
2005 | 53,2 |
2000 | 40,8 |
1995 | 21,9 |
1990 | 25,0 |
1985 | 40,5 |
1980 | 31,7 |
1975 | 14,7 |
1970 | 8,2 |
1965 | 11,3 |
1960 | 11,9 |
Quelle: statista.com
Wie setzt sich der Heizölpreis zusammen?
Der Heizölpreis in Deutschland setzt sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen. Dadurch bedingt schwankt der Ölpreis täglich, denn die Komponenten unterliegen Preisschwankungen. So werden tagtäglich Preisschwankungen für Rohöl, Transport, Lagerung, Gasöl, Verarbeitung, Mehrwertsteuer und Deckungsbeiträge des Heizölhandels verzeichnet. Hinzu kommen noch Abgaben für Mineralölsteuer und Erdölsicherheitsbevorratung.
Die nachfolgende Abbildung verdeutlicht die Zusammensetzung des Heizölpreises für Endverbraucher. Die Daten basieren auf Bruttowerte für eine Abnahmemenge von 2.500 Liter für den Südwesten Deutschlands. Zu sehen ist, dass der Produktanteil in Höhe von 62 Prozent den größten Anteil am Heizölpreis ausmacht, gefolgt vom Anteil der Abgaben und Steuern in Höhe von 23 Prozent, den Deckungsbeiträge von 9 Prozent und dem Logistikanteil in Höhe von 7 Prozent.
Kein Heizöl ohne Rohöl
Heizöl besteht unter anderem aus Rohöl, Ausgangsöl aller Mineralölprodukte. So wird aus Rohöl mit Hilfe von Destillation Diesel, Benzin, Gasöl und eben auch Heizöl produziert. Rohöl ist der wichtigste Indikator für die Entwicklung des Ölpreises. Der Ölpreis wird in der Regel synonym für Rohöl gebraucht. Die Rohölsorten WTI (US-amerikanischer Ölmarkt) und Brent (für Europa maßgeblich) werden an den internationalen Energiemärkten als Benchmark für den Rohölpreis verwendet. Die Handelsmenge entspricht dabei ein Fass mit 159 Litern, sprich ein Barrel. In Europa wird in London der Ölpreis, in der Regel Brent, gehandelt. WTI gilt auf dem US-amerikanischen Ölmarkt als relevant und wird in New York gehandelt. Das Öl dort kommt vor allem aus West Texas.
4 Tipps für den Heizölkauf
- Die Heizölpreise sind nicht jeden Monat gleich. So sind sie in der Regel in den Sommermonaten günstiger als in den Wintermonaten. Wer also im Juni und Juli zuschlägt, kann durchaus satte Prozente sparen.
- Wer eine Sammelbestellung aufgibt, kann oft bis zu 5 Prozent des Kaufpreises sparen. Hier gilt: Je mehr Heizöl beim Belieferer bestellt wird, desto günstiger wird in der Regel der Preis. Aber Achtung! Nicht jeder kann von einer Sammelbestellung profitieren.
- Die Heizölpreise stets beobachten. Auch in den Sommermonaten kann der Heizölpreis hoch liegen. Einige Online-Plattformen können bereits den Trend des Preises vorhersehen und zeigen diesen entsprechend an. Hier gilt: Wenn der Preis niedrig ist, am besten schnell Heizöl kaufen, bevor der Preis wieder in die Höhe schnellt.
- Heizöl kaufen, auch wenn der Tank noch nicht leer ist. Sollte sich ein günstiger Preis beim Heizöl abzeichnen, am besten sofort zuschlagen, auch wenn der Tank eigentlich noch nicht leer ist. Auch damit kann man etliche Euros sparen.