Die Gespräche im Rahmen der Tarifverhandlung im öffentlichen Dienst zwischen den Gewerkschaften der Lehrer, Polizeibeamten und Fortmitarbeiter und der Landesregierung wurden als gescheitert erklärt. Grund dafür war ein unzureichendes Angebot der Arbeitgeber. Die Gewerkschaften drohen nun mit Streikaktionen nach den Schulferien.
Schlechte Vergütung und hoher Krankenstand
Gemäß dem Vorsitzenden der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Günther Fuchs, hätte die Regierung „nur Peanuts“ angeboten. Vor allem das Land Brandenburg hat es schwer, neue Lehrer zu finden. Grund dafür ist vor allem die schlechtere Vergütung der Lehrkräfte gegenüber anderen Bundesländern. Der öffentliche Dienst im Schulwesen ist im Land Brandenburg mit am schlechtesten gestellt. Zudem leidet die Polizei unter einer hohen Krankheitsquote. Gemäß Angaben der Gewerkschaften sind pro Tag bei der Landespolizei in Brandenburg etwa 700 Polizisten von rund 8.000 Polizeibeamten krankgeschrieben.
Vor allem die Arbeitsbelastung und die Mehrarbeit machen den Polizeibeamten, aber auch den Lehrern zu schaffen. Viele Beschäftigte im öffentlichen Ddienst können das vermehrte Arbeitspensum gesundheitlich nicht mehr bewältigen, da sie neben ihrer eigentlichen Tätigkeit auch für die krankgeschriebenen Kollegen einspringen müssen. Demzufolge fordern Forstangestellte, Polizeibeamte und Lehrkräfte eine deutliche und spürbare Reduzierung der Arbeitsbelastung, vor allem für ältere Mitarbeiter. Es sollen verbesserte Altersteilzeitregelungen getroffen werden.
Einigung besteht bereits bei einigen Punkten
Insgesamt haben sich die Gewerkschaften und die Arbeitgeber auf Qualifizierungsmaßnahmen, ein besseres Gesundheitsmanagement und auf eine neue Kampagne zur Gewinnung von Nachwuchskräften geeinigt. Zudem sollen vor allem in Tätigkeitsbereichen der Verwaltung familienfreundliche Arbeitszeiten geschaffen werden. Befristete Arbeitsverhältnisse sollen weitestgehend entfristet werden, sofern die Voraussetzungen dafür vorliegen. Des Weiteren will sich die Regierung überlegen, ob sie die Ausbildung für den mittleren Verwaltungsdienst wieder einführen wird. Finanzminister Christian Görke (Linke) will bis zum Jahr 2019 etwa 4,5 Millionen Euro bereitstellen.
Für die Gewerkschaften ist zudem die Einführung einer Gesundheitskarte für Verwaltungsmitarbeiter wichtig. Auf dieser sollen dann 500 Euro Guthaben eingeräumt werden, die von dem Beschäftigten für Gesundheitskurse genutzt werden können.
Quelle: maz-online.de