Zeitarbeit bzw. Leiharbeit ist in Deutschland mittlerweile weit verbreitet. Rund eine Million Leiharbeiter sind aktuell deutschlandweit tätig.
Gerade bei Unternehmen sind Zeitarbeiter äußerst beliebt. Ein wesentlicher Grund dafür sind die enormen Einsparungen, die damit erzielt werden können.

Ein fest angestellter Beschäftigter verdient rund 35 bis 45 Prozent mehr bei gleichen Arbeitsbedingungen als ein Leiharbeiter. Dabei spielt es keine Rolle, welchen erlernten Beruf oder welchen Status der beschäftigte Leiharbeiter vorzeigen kann. Somit sind Fachkräfte wie beispielsweise Ingenieure Arbeitern gleichgestellt, die statt einem Studium eine Ausbildung absolviert haben oder ungelernt sind.

 

Ein weiterer großer Nachteil neben der geringen Vergütung ist die Unsicherheit, die Leiharbeiter ausgesetzt sind. Ein großer Teil der Zeitarbeiter kann weniger als sechs Monate im Jahr eine Arbeitsbeschäftigung nachgehen.

Viele der Unternehmen beschäftigen Leiharbeiter und können somit ein eventuelles Defizit an Fachkräften zeitlich uneingeschränkt ausgleichen. Einige nutzen jedoch das System der Zeitarbeit aus, um Kosten gezielt einzusparen. Ein brisantes Beispiel lieferte Schlecker im Jahr 2010, welcher einen Großteil seiner Angestellten entließ und diese wieder zu einem Dumpinglohn einstellte. Die Bundesregierung erließ daraufhin im Dezember 2010 ein Gesetz, um eine Ausbeutung des Zeitarbeitssystems in Zukunft zu verhindern.