Durch den kürzlich abgeschlossenen Tarifvertrag können Beschäftigte im öffentlichen Dienst des Personennahverkehr endlich profitieren. Aufgrund der gestiegenen Arbeitsbelastung vor allem in den letzten Jahren, verbunden mit einem enormen Zeitdruck mit wenigen kurzen Pausen und einer starken körperlichen Anstrengung, hatten gerade ältere Beschäftigte hart zu kämpfen.
Eine Sonderbelastung von Schicht- und Nachtarbeit stellte einen zusätzlichen Stressfaktor dar. Bandscheibenvorfälle, Bluthochdruck, Rückenschmerzen und in schlimmen Fällen sogar Herzinfarkt waren die Folge. Aber nun soll mit dem neuen Tarifvertrag alles anders und vor allem besser werden. Die Frage, ob eine solche enorme Arbeitsbelastung von Beschäftigten im Personennahverkehr bis zum Rentenalter durchgeführt werden kann, wurde mit einer neuen Regelung zur Altersteilzeit beantwortet.
Beschäftigte können ab dem 60. Lebensjahr bis 2016 einen Rechtsanspruch auf Altersteilzeit geltend machen, was eine erhebliche Erleichterung der älteren Beschäftigten darstellt. Weitere neue Regelungen betreffen eine Bezahlung für freie Tage wie Heiligabend und Silvester, einen zusätzlichen Urlaub für Nachtarbeiter sowie Qualifizierungsmaßnahmen, die von nun an als Arbeitszeit angerechnet und vom Arbeitgeber bezahlt werden sollen. Oftmals war dies nicht der Fall. Die Beschäftigten waren auf die Kulanz des Arbeitgebers angewiesen. Jedoch profitierten nicht alle Beschäftigten von der neuen Tarifrunde und des kürzlich abgeschlossenen Tarifvertrages.
Nur 6 der insgesamt 16 Bundesländer waren bereit den Tarifvertrag auf Bundesebene zu verhandeln, die restlichen 10 Bundesländer verhandelten regionale Tarifverträge, die den Beschäftigten im Personennahverkehr keine großen Vorteile brachten. Insgesamt wurde das Tarifergebnis im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen mit 75,4 Prozent zugestimmt, was somit den Tarifabschluss endgültig bestätigte.
Anders, jedoch nicht wie ursprünglich gefordert, brachten Warnstreiks der Klinikkette Dump Holding AG im Norden des Landes eine Tarifeinigung von 3 % mehr Lohn in zwei Schritten für die Beschäftigten. Gefordert waren ursprünglich sechs Prozent mehr Lohn. Zusätzlich sollen Beschäftigte des Gewerkschaftsbundes Weihnachtsgeld bekommen, welches an den Gewinn des jeweiligen Unternehmens gekoppelt ist.