Potsdam, 26. Februar 2018 - Die erste Verhandlungsrunde zum Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) endete heute ohne Angebot der Arbeitgeber. Auf Arbeitgeberseite verhandeln der Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Die Gewerkschaften haben zum Verhandlungsauftakt ihre Forderung nach sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro begründet.
Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten und des gravierenden Fachkräftemangels müssten die Gehälter stärker steigen als in den Jahren zuvor. Insbesondere weil die öffentlichen Kassen dank der sehr guten wirtschaftlichen Entwicklung Rekordeinnahmen verbuchen. Die GEW fordert von der VKA zudem, die Eingruppierung angestellter Lehrkräfte an kommunalen Schulen, die es vor allem in Bayern gibt, tarifvertraglich zu regeln.
Die Arbeitgeber bezeichneten die Forderungen der Gewerkschaften als nicht finanzierbar und drohten mit Stellenabbau und Privatisierungen, wenn die unteren Entgeltgruppen um 200 Euro angehoben würden. Die VKA zeigte sich auch nicht bereit die schlechtere Bezahlung der Beschäftigten im Tarifgebiet Ost endlich zu beenden. Die Jahressonderzahlung Ost liegt bei 75 Prozent des West-Niveaus.
Wenn die Arbeitgeber kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, kann es ab dem 1. März zu Warnstreiks kommen, sagte GEW-Verhandlungsführer Daniel Merbitz.
Die Verhandlungen werden am 12. und 13. März in Potsdam fortgesetzt.
Oliver Brüchert
GEW-Hauptvorstand
Alle Infos zur Tarifrunde finden Sie auf der GEW-Website unter: https://www.gew.de/troed