Nach langen Zehren haben die Gewerkschaften mit den Vertretern der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) am Abend des 18. Mai 2022 ein Tarifergebnis für den Sozial- und Erziehungsdienst im öffentlichen Dienst (TVöD SuE) erzielt. Für die rund 330.000 Beschäftigten gibt es mehr Geld, aber auch die Möglichkeit zur Umwandlung von Entgeltbestandteilen. Alle Details zum Tarifergebnis aus der Tarifrunde 2022 für den TVöD SuE erfahren Sie nachfolgend.

Das Tarifergebnis für den TVöD SuE im Detail

  • ab 1. Juli 2022: Beschäftigte in den Entgeltgruppen S 2 bis S 11 (beispielsweise Erzieher) erhalten eine monatliche Zulage von 130 Euro, Tarifbeschäftigte erhalten die Zulage anteilig
  • ab 1. Juli 2022: Sozialarbeiter, Sozialpädagogen in den Entgeltgruppen S 11b bis S 12 sowie S 14 und S 15 (Fallgruppe 6) erhalten eine monatliche Zulage von 180 Euro
  • Beschäftigte in der Behindertenhilfe wird eine Zulage pro Monat in Abhängigkeit ihrer Tabelleneingruppierung gezahlt
  • Zulage für die Praxisanleitung in Höhe von 70 Euro
  • Einführung einer tariflichen Ausbildungsvergütung für Auszubildende der Heilerziehungspflege
  • Anpassung der Stufenlaufzeiten an die allgemeinen Tabellen im öffentlichen Dienst zum 1. Oktober 2024, dadurch werden schnellere Stufenaufstiege ermöglicht
  • ab 2022: zwei Entlastungstage für alle Beschäftigten, die pauschal gewährt werden und als Regenerationstage dienen
  • Option zur Umwandlung von Entgeltbestandteilen in zwei weitere Entlastungstage pro Kalenderjahr, zum Beispiel die monatliche Zulage von 130 bzw. 180 Euro, die auf Wunsch zu einem Teil in Freizeit umgewandelt werden kann

Warum erhalten Leitungskräfte und Stellvertreter keine Zulage in Höhe von 130 bzw. 180 Euro?

Von der Zulage in Höhe von 130 und 180 Euro sind alle Stellevertreter und Leitungskräfte ausgenommen. Sie erhielten laut Gewerkschaftsangaben (ver.di) bereits im Jahr 2015 erhebliche Verbesserungen in der Eingruppierung und somit im Gehalt. Teilweise konnten mehrere Hundert Euro mehr pro Monat erreicht werden. Viele Leiter und Stellvertreter wurden um bis zu zwei Entgeltgruppen höhergestuft. Für alle anderen Beschäftigten, sprich die große Mehrheit, hingegen gab es nur leichte Steigerungen, weshalb nun Leiter und Stellvertreter von der Zulage ausgenommen sind. 


Um was ging es in der Tarifrunde TVöD SuE?

Nähere Informationen und Details der Tarifrunde für den Sozial- und Erziehungsdienst im öffentlichen Dienst erfahren Sie in unserem Tarifrunden-Überblick.


Positive Reaktionen zum Tarifergebnis

Der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke teilte zufrieden im Hinblick auf das Tarifergebnis mit:

"Dieses Ergebnis ist den Kolleginnen und Kollegen in den Sozial- und Erziehungsdiensten zu verdanken, die in den vergangenen Tagen und Wochen gekämpft und gestreikt haben. Der Einstieg in Entlastung und die weitere Aufwertung ist gegen die erheblichen Widerstände der kommunalen Arbeitgeber gelungen. Das ist ein weiterer maßgeblicher Schritt, um die Berufe im Sozial- und Erziehungswesen attraktiver zu machen und wirksam gegen Fachkräftemangel vorzugehen".

Organisatorisches

Das Tarifergebnis hat eine Laufzeit von fünf Jahren, sprich bis zum 31. Dezember 2026.

Aktuell sollen die Mitglieder zu diesem Verhandlungsergebnis seitens der Gewerkschaften befragt werden.