Die Tarifrunde TV-L ist im vollen Gange. Heute hat der zweite Tag des zweiten Verhandlungstermins begonnen. Noch immer gibt es kein Ergebnis und noch immer stehen die Zeichen einer Einigung in den Sternen. Die Gewerkschaften erwarten für heute ein Angebot der Arbeitgeber.

Angebot der Länderarbeitgeber erwartet

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di erwartet für heute ein Angebot der Länderarbeitgeber, wie der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke betont. Für Zeitschinderei sei keine Zeit:

"Ihr habt den Laden am Laufen gehalten. Dafür habt ihr viel öffentliche Anerkennung bekommen. Aber Applaus alleine reicht nicht".

Bisher blockiert die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), wie Werneke kritisiert.

Gibt es 5 % mehr Lohn für die Beschäftigten im TV-L?

Bild: Gibt es 5 % mehr Lohn für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst?

Belastungen für die Beschäftigten im Gesundheitswesen nicht gewürdigt

Zudem erklären die Gewerkschaften, dass die Belastungen für die Beschäftigten im Gesundheitswesen nicht gewürdigt werden würden. Seitens der Arbeitgeber sei die Corona-Pandemie nur eine temporäre Belastung gewesen und nicht eben Dauerstress. Des Weiteren ignorieren die Länderarbeitgeber die ansteigende Inflationsrate, die inzwischen bei 4,5 Prozent liegt. Wie es aus Gewerkschaftskreisen heißt, soll die TdL noch vor zwei Wochen behauptet haben, in 2021 sei die Inflationsrate auf 2,1 gestiegen. Die tatsächlichen 4,5 Prozent werden anscheinend übersehen. Werneke betont diesbezüglich, dass die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst der Länder nicht die "Sparschweine der Republik" seien.

Bisherige Eingruppierungsregeln sollen kippen

Die Arbeitgeber bleiben bisher strikt auf ihrem Kurs, die bisherigen Regelungen der Eingruppierung zu kippen. Dies stößt auf Gewerkschaftsseite auf Unverständnis. Der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle erklärt hierzu: 

"Gebetmühlenartig wiederholen sie, dass sie die Eingruppierungen und Vergütungen rasieren wollen. Aber das lassen wir nicht zu."

Gewerkschaften rufen zu aktivem Kampf auf, allen voran ver.di: 

"Seid nicht nur heute hier. Geht auf die Straße. Zeigt den Arbeitgebern, wir wollen eine ordentliche Vergütung."

5 % Prozent mehr Geld ist das Minimum

Mindestens 150 Euro mehr, sprich 5 Prozent mehr Tabellenentgelt ist das Minimum, welches die Gewerkschaften fordern. Für Beschäftigte im Gesundheitswesen werden mindestens 300 Euro mehr Geld pro Monat gefordert. Die Auszubildendenvergütungen sollen mindestens um 100 Euro steigen.

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di führt die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder zusammen mit den DGB-Gewerkschaften Gewerkschaft der Polizei (GdP), Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) sowie mit der Tarifunion des Beamtenbunds. 


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