An der Universitätsklinik in Leipzig sind rund 2.500 Pfleger, Hilfskräfte, Krankenschwestern sowie Auszubildende zu Niedriglöhnen beschäftigt, im Gegensatz zu anderen Universitätskliniken in Deutschland. In Leipzig verdienen die Angestellten rund 10 Prozent weniger als in den übrigen Unikliniken in der Bundesrepublik. Hintergrund ist der Übergang vom Landbetrieb zur Anstalt des Öffentlichen Rechts im Jahre 1999, was eine bewusste Abkoppelung der Tarifgemeinschaft der Länder bezwecken sollte. Somit war der Weg frei für die Einfrierung der bestehenden Gehälter und der Einführung von niedrigeren Löhnen und schlechteren Arbeitsbedingungen im Jahre 2000.
Jedoch wehrten sich Ver.di und die Beschäftigten gegen das Lohndumping und feierten schließlich nach vier vergeblichen Tarifrunden mit den Arbeitgebern in der 5. Tarifrunde den entscheidenden Erfolg. Somit sollen sich die Löhne für die rund 2.500 Angestellten der Uniklinik Leipzig schrittweise erhöhen und an die Löhne der übrigen bundesweiten Unikliniken angeglichen werden. Für die Krankenschwestern und Pfleger soll die Lohnerhöhung um 6,6 Prozent in drei Schritten und einer Laufzeit von 27 Monaten rückwirkend ab dem 1.Januar 2010 bis Juni 2010 um monatlich 65,- Euro erhöht werden. Weiterhin soll das Urlaubsgeld von 100 Euro auf 200 Euro aufgestockt werden.
Für Auszubildende, die an der Uniklinik beschäftigt sind, soll eine Erhöhung des Gehaltes von insgesamt 80,- Euro in zwei Schritten erfolgen. Dieser Erfolg ist unter anderem auf den Demonstrationen am 26. April zurückzuführen, wo insgesamt etwa 600 Angestellte die Arbeit niederlegten und auf den Straßen rund um die Klinikgebäude demonstrierten.