Gemäß der Hans-Böckler-Stiftung sind im Jahr 2012 die Löhne in der Tarifbranche um durchschnittlich 0,7 Prozent gestiegen – und das trotz einer Inflation von 2,0 Prozent. Insgesamt erhielten 2012 etwa 8,9 Millionen Beschäftigte einen Tarifvertrag. Weitere 8,6 Millionen Beschäftigte erhielten Lohnerhöhungen, die im Jahre 2011 oder zu einem früheren Zeitpunkt beschlossen worden sind.

Den höchsten Tarifanstieg mit 3,3 Prozent konnte das Investitionsgewerbe verzeichnen, gefolgt vom Grundstoff- und Produktionsgütergewerbe mit 3,0 Prozent und dem Sektor Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft mit 2,9 Prozent.

Übersicht: Tarifsteigerung 2012 nach Branchen

Branche

Quelle: Hans-Böckler-Stiftung

Ohne die Einberechnung der Inflation von 2,0 Prozent ergibt sich ein Tarifanstieg von 2,7 Prozent. Abzüglich der Inflationsrate ist somit ein Realanstieg von 0,7 Prozent im Jahr 2012 zu verzeichnen.
Den höchsten Reallohn erzielten Mitarbeiter im Bankgewerbe. Beschäftigte bei Banken und Versicherungen sowie in der Energieversorgung erhielten durchschnittlich ein Entgelt von 4.495 Euro.

Im Bereich Information und Kommunikation wurde den Beschäftigten ein durchschnittliches Einkommen von 4.395 Euro gewährt. Den niedrigsten Tariflohn erhielten dagegen Mitarbeiter im Gastgewerbe mit durchschnittlich 1.987 Euro. Ebenso interessant ist die Gegenüberstellung zwischen Männer und Frauen. Hierbei verdienten im Jahr 2012 Frauen rund 14.000 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Trotz der Einsparungen im Gesundheitsbereich gehören Ärzte mit einem Durchschnittsverdienst von 89.000 Euro jährlich zu den Top-Verdienern in der Bundesrepublik.

Danach folgen Fach- und Führungskräfte mit etwa 49.000 Euro pro Jahr. Akademiker kommen immerhin noch auf gute 36 Prozent mehr Lohn als die übrigen Arbeitnehmer. Auch das Gehaltsgefälle spielt in der Bundesrepublik eine große Rolle. Wohingegen die Gehälter im Süden Deutschlands am höchsten sind, so verdienen Beschäftigte in Sachsen etwa 56 Prozent weniger als Mitarbeiter in Hessen.

Übersicht: Butto-Jahresverdienst nach Branchen

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Quelle: Hans-Böckler-Stiftung