Gemäß der Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) soll im Jahr 2015 das Wohngeld für Geringverdiener erhöht werden. Grund für die Erhöhung nach 6 Jahren ist der Mindestlohn von 8,50 Euro, der ab 2015 flächendeckend in Deutschland gelten soll.
Aufgrund des Mindestlohnes sollen dann immer mehr private Haushalte nicht mehr auf Sozialleistungen, insbesondere Arbeitslosengeld II, angewiesen sein. Damit hätten sie dann Anspruch auf Wohngeld. Barbara Hendricks ist sich sicher, dass der Kreis der Berechtigten auf Wohngeld zunehmen wird. Zuspruch bekam die Ministerin vom Deutschen Mieterbund, der die Anhebung des Wohngeldes begrüßte, jedoch gleichzeitig betonte, dass allein eine Erhöhung nicht ausreichend sein würde, einer Verarmung entgegen zu steuern.
Im Jahre 2009 wurde das letzte Mal das Wohngeld erhöht. Damals stieg es um 90 Euro auf 142 Euro im Monat an. Die Ministerin plant eine Anhebung zum 01. April 2015. Erste Verhandlungen dazu wurden schon mit den Ländern aufgenommen, denn das Wohngeld muss von den Ländern zu 50 Prozent selbst getragen werden.
Insgesamt gesehen hatten im Jahre 2013 750.000 Haushalte Wohngeld erhalten. Dazu mussten die Länder und der Bund Gelder in Höhe von einer Milliarde Euro bereitstellen. Künftig im Rahmen einer mittelfristigen Planung will der Bund rund 630 Millionen Euro für die Zahlung von Wohngeld bereitstellen. Die andere Hälfte von 630 Millionen Euro soll von den Ländern getragen werden. Insgesamt gesehen würden dann etwa 1,26 Milliarden Euro zur Finanzierung des Wohngeldes zur Verfügung stehen. Genauere Angaben zum Umfang der Anhebung sind bisher jedoch noch nicht gemacht worden. Die Ministerin Hendricks teilte kürzlich auch mit, dass die genauen Kalkulationen dazu noch nicht endgültig abgeschlossen sind. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass sich der Kreis der Wohngeldbezieher ausdehnen wird, da dies ebenso im Jahre 2009 der Fall gewesen war. Die Entscheidungen zum Wohngeld, der Bezieher und der abschließenden Finanzierung sollen noch in diesem Jahr fallen.
In einer Mitteilung betonte der Direktor des Deutschen Mieterbundes (DMB), Lukas Siebenkotten, dass die Erhöhung des Wohngeldes ein guter Schritt in die richtige Richtung sei, jedoch in die Berechnung die Energie- und Heizkosten mit eingerechnet werden sollten. Zudem sollte man das Wohngeld dynamisieren, um nicht alle 5 Jahre darüber zahlreiche Diskussionen führen zu müssen. Siebenkotten teilte mit: "Gut, dass die Bundesregierung jetzt die Wohngeldreform anpackt.Wichtig ist, dass die Energie- und Heizkosten beim Wohngeld endlich wieder berücksichtigt werden."
Quelle: de.finance.yahoo.com