Wie dbb-Bundesvorsitzender Ulrich Silberbach erklärt, hinke der öffentliche Dienst hinter der Privatwirtschaft hinterher. Gerade jetzt in der Corona-Krise sei die Einführung von Home Office umso bedeutender geworden. Doch woran liegt es, dass immer noch so viele Beschäftigte im öffentlichen Dienst nicht von zu Hause arbeiten können?
Der Datenschutz lässt grüßen
Es wäre eigentlich so einfach für viele Verwaltungsangestellte und Beamte: Akten einpacken und ab nach Hause. Aber die Realität sieht anders aus. Es fehlt einfach eine flächendeckende Digitalisierung. So könne vermieden werden, dass zig Akten umhergeschleppt werden müssen. Sie wären alle greifbar, vielleicht auch durch eine gemeinsame bundesweite Cloud, auf der alle Behörden Zugriff hätten. Home Office könne dann bequem auch von zuhause erledigt werden.
Technische IT-Architektur ist veraltet
Wie Silberbach weiterhin kritisiert, soll die IT-Architektur und die gesamte technische Ausstattung im öffentlichen Dienst veraltet sein. Vor allem bei Polizeibehörden, Schulen, Finanzämtern, Kommunalbehörden und Bürgerämtern sollen die Zustände sehr schlecht sein. Ein digitales Arbeiten sei oft nicht möglich.
Digitalisierung muss vorangetrieben werden
Die Digitalisierung muss gerade jetzt in der Corona-Krise vorangetrieben werden, wie der dbb-Bundesvorsitzende erklärt. Ohne eine solche Digitalisierung im öffentlichen Dienst können die Beschäftigten nicht mobil arbeiten. Sie müssen vor Ort im Büro tätig sein, was das Risiko der Coronavirus-Ansteckung deutlich erhöht. Immer mehr Personalausfälle wären dann unvermeidlich. Daher fordert Silberbach die Politik auf, sich nun stärker für eine flächendeckende Digitalisierung einzusetzen.
Bild: So sieht die Digitalisierung in der EU aus
Das Bild zeigt, dass Deutschland bisher nur im Mittelfeld mitspielt, was den Grad der Digitalisierung angeht. Spitzenreiter sind Schweden, Dänemark und die Niederlanden mit einer Quote von bereits 65 bis 70 %, gefolgt von Irland, Großbritannien und Estland mit 60 bis 65 %. Spanien und Belgien liegen mit 55 bis 60 % vor Deutschland, Österreich, Tschechien, Litauen, Malta, Frankreich und Lettland mit 50 bis 55 %. Danach reihen sich Portugal, Kroatien, Ungarn und die Slowakei vor Italien, Polen und den Schlußlichtern in der EU Griechenland, Bulgarien und Rumänien mit nur 35 bis 40 % ein.
Quelle der Grafik: statista.com
Was können Unternehmen tun, um ihren Beschäftigten die Arbeit zu erleichtern?
Wichtig ist zunächst eine solide Ausstattung an Arbeitsmitteln, damit eine Digitalisierung möglich ist. Unternehmen können dabei auf staatliche Fördermittel zurückgreifen oder sich günstige Unternehmenskredite leihen. Diese Art von Krediten können zweckgebunden sein, wie beispielsweise für Investitionen.
Ein gutes Beispiel für günstige Invesitionskredite, beispielsweise, um die Digitalisierung technisch voranzutreiben, finden Sie hier: In die Digitalisierung investieren