Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt bekannt, dass sich die Risikoeinschätzung für Deutschland geändert hat. Wie RKI-Chef Lothar Wieler gemäß der Tageszeitung "Die Welt" mitteilte, soll sie ab heute, den Dienstag, den 17.03.2020, als "hoch" wegen der dynamischen Fallzahlenentwicklung einzustufen sein.
Er gab zudem bekannt, dass noch stärkere Maßnahmen erforderlich sind, um das Virus in Deutschland eindämmen zu können. Infektionsketten seien derzeit problematisch, denn sie können immer öfter nicht mehr nachverfolgt werden.
Weltweiter Anstieg von Coronavirus-Infizierten
Laut RKI sollen die Zahlen am Montagabend, den 16.03.2020, bei 6.012 infizierten Personen in Deutschland gelegen haben, was rund 1.100 Fälle mehr als am Vortag entspricht. Weltweit soll es nun mit rund 86.000 Erkrankten mehr Fälle geben, als es ursprünglich in China mit rund 81.000 Infizierten gab.
Laut WHO sind die bisher 10 am stärksten betroffenen Länder mit Stand 17.03.2020:
Land | Infizierte gesamt | Tote |
China | 81.116 | 3.231 |
Italien | 27.980 | 2.158 |
Iran | 14.991 | 853 |
Spanien | 9.191 | 309 |
Republik Korea | 8.236 | 75 |
Frankreich | 5.380 | 127 |
Deutschland | 4.838 | 12 |
Schweiz | 2.200 | 14 |
USA | 1.714 | 41 |
Großbritannien | 1.547 | 55 |
Die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf der Infektion steht bei 1 zu 5
Wie RKI-Chef Wieler erklärte, soll sich bei einer von fünf an dem Coronavirus erkrankten Personen ein schwerer Verlauf einstellen. Allerdings wüsste man noch nicht, wie der Verlauf der schweren Erkrankung ausgehen wird. Es hängt vielmehr auch davon ab, ob Vorerkrankung bestehen, wie alt die infizierte Person ist und wie gut das Immunsystem des betroffenen Menschen arbeitet. Bisher sind vor allem ältere Personen und Personen mit Vorerkrankungen von einem schweren Verlauf betroffen.
Risikogruppen gemäß RKI
Das Robert-Koch-Institut hat folgende Personengruppen als Risikogruppen eingestuft:
- Personen ab 50 Jahre: Mit ansteigendem Alter steigt auch das Risiko für einen schwerwiegenden Verlauf der Corona--Infektion
- Menschen mit Grunderkrankungen: Dazu gehören Herzerkrankungen, Lungenerkrankungen, Leber- und Nierenleiden, chronische Leiden, Diabetes
- Personen, die Immunsuppressiva und/oder Cortison nehmen
Keine Risikogruppen stellen bisher Schwangere und Kinder dar.
Live-Tracking-Karte der Coronavirus-Verbreitung der Johns Hopkins University
Über die Plattform der privat geführten Johns Hopkins University in Baltimore in den USA kann das Coronavirus praktisch live in seinen Fallzahlen beobachtet werden.