Eine europaweite Bürgerabstimmung brachte Klarheit: Die Uhrumstellung soll abgeschafft werden. Der Wechsel zwischen Winter- und Sommerzeit fällt vielen Bürgern schwer. Gesundheitliche Probleme, wie Schlafstörungen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Unruhe, treten bei vielen Bürgern auf.
Nun einigten sich die Abgeordneten des EU-Parlaments in Brüssel darauf, die EU-Kommission aufzufordern, die Uhrumstellung zu prüfen und diese gegebenenfalls abzuschaffen. Jean-Claude Juncker teilte der Öffentlichkeit mit: „Die Menschen wollen das. Wir machen das.“ Dieser Satz scheint eine Zeitenwende anzukündigen. Wer sich jetzt bereits auf die Abschaffung der Uhrumstellung freut, der darf sich nicht zu früh freuen, denn die EU-Bürgerbefragung stellt keine repräsentative Umfrage dar. Zudem haben sich mehrheitlich deutsche Bürger an der Befragung beteiligt, was wiederum Kritiker aufschlagen lässt. Ebenso stellt sich die Frage, ob Energieverbrauch und eine längere Heizperiode am Morgen bei Abschaffung der Uhrumstellung nicht doch höhere Kosten nach sich ziehen würden.
Keine einheitliche Zeitzone auch nach Abschaffung der Uhrumstellung
Auch wenn die Uhrumstellung abgeschafft werden würde, bedeutet dies keineswegs, dass in allen EU-Mitgliedstaaten auch tatsächlich eine einheitliche Zeitzone herrscht. Zu unterschiedlich seien die Belange und Anforderungen an Zeit, Licht und Energieverbrauch. Im Norden herrschen beispielsweise andere Anforderungen von Licht und Energie als im Süden Europas. Dies bedeutet, dass Brüssel diese Anfrderungen bei seiner Entscheidung mit einfließen lassen muss. Alle einheitlich zu behandeln, würde nicht funktionieren.
Einführung der Uhrumstellung um Kosten zu senken
Die Uhrumstellung wurde in den 1970er Jahren eingeführt, um Strom- und Energieverbrauch zu drosseln. Dadurch, dass die Uhr umgestellt wird, kann das Tageslicht in die Stunden des Tages verlagert werden, wo die meisten Personen auch wach sind. In den 1990er Jahren erfolgte eine Vereinheitlichung der Uhrumstellung in der EU. Alle Mitgliedstaaten stellten ihre Uhr am letzten Sonntag im März um eine Stunde vor (Sommerzeit) und am letzten Sonntag im Oktober um eine Stunde zurück (Winterzeit).
Quelle: general-anzeiger-bonn.de