Beide Begriffe, "brutto" und "netto", habe ihren Ursprung im Italienischen. Netto bedeutet so viel wie sauber und schön aussehend, brutto hat die Bedeutung von roh und unrein. Das Bruttogehalt ist der Gesamtbetrag vor dem Abzug von Steuern und Sozialabgaben. Was nach deren Abzug übrig bleibt, ist das Nettogehalt, was ausbezahlt wird.
Nettogehalt + Steuern + Sozialabgaben = Bruttogehalt
Das Bruttogehalt enthält alle Steuern und Sozialabgaben. Dazu zählen die Lohnsteuer, der Solidaritätszuschlag und auch die Kirchensteuer. Zudem enthält das Bruttogehalt Sozialversicherungsbeiträge, wie die der Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung sowie die Pflegeversicherung. Zieht man alle diese Abgaben vom Bruttogehalt ab, erhält man das Nettogehalt.
Einfach merken kann man sich Folgendes:
Bruttogehalt = Gehalt ohne Abzug von Steuern und Abgaben
Nettogehalt = Gehalt nach Abzug aller Steuern und Abgaben
Das Nettogehalt erhält man also auf das Konto ausgezahlt. Man kann darüber frei verfügen.
Alle Abgaben und Abzüge vom Bruttogehalt
Abgaben an das Finanzamt (Steuern)
- Lohnsteuer
- Solidaritätszuschlag
- Kirchensteuer
Sozialversicherungsbeiträge (Sozialbeiträge)
- Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung
- Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung
- Beiträge zur gesetzlichen Arbeitslosenversicherung
- Beiträge zur gesetzlichen Pflegeversicherung
Zusätzliche Abgaben für den Arbeitgeber
Zusätzlich zum Bruttolohn muss der Arbeitgeber noch folgende Abgaben leisten:
- Sozialabgaben
- Beiträge gesetzlichen Unfallversicherung (muss Arbeitgeber allein tragen)
- Umlage U1 (ab 30 Arbeitnehmern, Lohnfortzahlung für Arbeitnehmer bei krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit)
- Umlage U2 (Finanzierung des Mutterschaftsgeldes)
- Umlage U3 (Finanzierung des Insolvenzgeldes nach § 358 SGB III)
Zudem kann er optional noch folgende Zulagen zahlen:
- Provisionen bei Außendienstmitarbeitern
- Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld oder Urlaubsgeld
- Zuschlag für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit
- Prämien
Die Lohnkosten des Arbeitgebers (Bruttolohn + Lohnnebenkosten) betragen in Deutschland im Jahr 2017 im Durchschnitt 28 % über den Bruttolohn.
Beispieltabelle: Der Unterschied zwischen Bruttolohn und Nettolohn
Steuerhöhe richtet sich nach Gehalt und Steuerklasse
Steuern und Sozialabgaben sind nicht einheitlich für jede Person geregelt. Sie hängen mitunter von der Höhe des Einkommens ab. Zudem spielt die Steuerklasse eine Rolle für die Höhe des Nettolohnes. Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer werden in Abhängigkeit der jeweiligen Steuerklasse ermittelt. Diese wiederum richtet sich danach, ob man ledig, verheiratet, geschieden oder verwitwet ist und ob Kinder im Haushalt leben. Wie viel vom Bruttogehalt netto übrig bleibt, kann man leicht mit einem Online-Gehaltsrechner herausfinden.