Gemäß dem Ergebnis einer Umfrage bei den Finanzministerien der Länder, welche von der Süddeutschen Zeitung durchgeführt wurde, hat sich ergeben, dass sich die Anzahl der Selbstanzeigen im ersten Quartal 2014 gegenüber der gleichen Zeit im Vorjahr verdreifacht hat. Besonders das Bundesland Nordrhein-Westfalen legte bei den Selbstanzeigen zu.

Insgesamt gingen bei den Finanzämtern der Länder rund 13.000 Selbstanzeigen ein. Dies entspricht einem dreifachen Wert als noch im gleichen Zeitraum im Jahre 2013.

In Bayern wurden 2.030 Selbstanzeigen bisher verzeichnet. Dies ist ein viermal so hoher Wert als im Vorjahr. In Nordrhein-Westfalen hatten sich bisher 2.656 Steuersünder selbst angezeigt. Dies entspricht fünf Mal so viel als im Jahre 2013. Ähnlich sieht es in den Bundesländern Rheinland-Pfalz mit 1.684 Selbstanzeigen, in Baden-Württemberg mit 2.669 Anzeigen und in Hessen mit 1.327 Selbstanzeigen aus.

Markus Söder (CSU), Finanzminister von Bayern, geht davon aus, dass die Anzahl der Selbstanzeigen im Laufe des Jahres 2014 weiter steigen werden. Grund dafür sei unter anderem die Verschärfung der Selbstanzeige ab dem Jahr 2015. Zudem setzt Bayern etwa 100 Spezialfahnder ein, die Steuersünder aufdecken sollen. Dies treibt ebenso viele Personen dazu, sich selbst anzuzeigen.

Und so funktioniert eine Selbstanzeige beim Finanzamt

Um einer Strafe zu entgehen, können Steuersünder sich selbst anzeigen. Und so funktioniert es:

 

1. Beim Finanzamt sich selbst anzeigen (mittels Formular).

  2. Alle Unterlagen sofort einreichen für Jahre, die noch nicht verjährt sind.

  3. Die geforderte Nachzahlung seitens des Finanzamtes innerhalb der geforderten Frist zahlen.

 
Die Nachzahlung enthält unter anderem folgende Zusatzkosten:

 

Hinterziehungszins 0,5 % pro Monat des hinterziehenden Betrages.

Strafzuschlag 5 % auf die hinterzogene Summe, wenn mehr als 50.000 Euro hinterzogen wurde.

 

Voraussetzung für eine Strafanzeige:

 

Die Steuerhinterziehung darf vom Finanzamt noch nicht entdeckt worden sein oder kurz vor ihrer Aufdeckung stehen.

 

Quelle: focus.de