Im dritten Quartal 2014 sind die Tarifeinkommen der Arbeitnehmer in Deutschland um durchschnittlich 3,6 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal im Vorjahr gestiegen. Bei der Berechnung wurden das tarifliche Grundeinkommen, tariflich verankerte Sonderzahlungen, Einmalzahlungen, Nachzahlungen und die jährliche Sonderzahlung am Ende des Jahres berücksichtigt.
Nachzahlungen im TVöD sind Grund für Anstieg
Gemäß den Angaben vom Statistischen Bundesamt resultiert der Wert des gestiegenen tariflichen Einkommens darauf, dass sich im Jahr 2014 Nachzahlungen aus dem Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Gemeinden (TVöD) ergeben hatten. Ohne die Einberechnung von Sonderzahlungen ist das monatliche Tarifeinkommen gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent gestiegen.
Für den öffentlichen Dienst im TVöD hatten sich die Vertragsparteien im Bund und in den Gemeinden auf eine Erhöhung der Grundgehälter um 3 Prozent, jedoch um mindestens 90 Euro pro Monat, beginnend ab 01. März 2014, verständigt. Die rückwirkende Tariferhöhung erfolgte zumeist im Juli oder im August 2014.
Einkommenserhöhung im TVöD wurde erst im dritten Quartal 2014 erfasst
Da der Tarifindex die Einkommenserhöhung im TVöD erst dann erfasst, wenn diese auch tatsächlich stattgefunden hat, so konnte in diesem Fall die Anhebung der Gehälter, die im März 2014 beschlossen wurde, erst im dritten Quartal 2014 vom Index erfasst werden.
Dadurch stiegen besonders die Werte der Bereiche an, in denen viele Beschäftigte im TVöD eingruppiert sind. Dazu gehört zum Beispiel das Gesundheits- und Sozialwesen. Hier stieg der Wert um 4,9 Prozent an. In der Energieversorgung konnten sich die Beschäftigten über ein Plus von 4,8 Prozent freuen. In den Bereichen öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung kletterte das Einkommen auf plus 4,5 Prozent.
Bei den Beschäftigten mit einer Sonderzahlung stiegen die tariflichen Gehälter in den Bereichen öffentliche Verwaltung, Erziehung, Schule sowie Gesundheits- und Sozialwesen um 4,1 Prozent. Dagegen konnten sich die Mitarbeiter in der Privatwirtschaft um ein Plus von 2,9 Prozent freuen. In den Dienstleistungsbereichen lag die Tariferhöhung bei 2,7 Prozent. In der Privatwirtschaft hingegen bei 2,5 Prozent.
Index der Tarifeinkommen von Beschäftigten mit Sonderzahlungen im 03. Quartal 2014, geordnet nach Wirtschaftszweigen
Berufsgruppen mit tariflichen Monatseinkommen geordnet nach Branchen | Veränderung gegenüber 03. Quartal 2013 in % | |
mit Sonderzahlungen | ohne Sonderzahlungen | |
Gesamtwirtschaft | 3,6 | 2,7 |
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | 3,4 | 3,1 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | 1,2 | 1,3 |
Verarbeitendes Gewerbe | 2,5 | 2,6 |
Energieversorgung | 4,8 | 2,5 |
Wasserversorgung und Entsorgung | 7,9 | 3,4 |
Baugewerbe | 2,6 | 2,7 |
Handel | 3,0 | 3,1 |
Verkehr und Lagerei | 2,3 | 2,0 |
Gastgewerbe | 1,1 | 1,0 |
Information und Kommunikation | 2,2 | 2,6 |
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 3,2 | 2,2 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 3,2 | 2,6 |
Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen | 4,4 | 3,0 |
Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen wie Vermittlung von Arbeitskräften, Wach- und Sicherheitsdienste, Gebäudereinigung | 3,1 | 2,8 |
Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung | 4,5 | 2,8 |
Erziehung und Unterricht | 2,7 | 2,7 |
Gesundheitswesen und Sozialwesen | 4,9 | 2,7 |
Kunst, Unterhaltung und Erholung | 5,3 | 3,0 |
Erbringung von sonstigen Dienstleistungen | 5,6 | 3,0 |
Privatwirtschaft | 2,9 | 2,5 |
Nicht marktbestimmte Dienstleistungen | 4,1 | 2,7 |
*Alle Angaben ohne Gewähr
Quelle: destatis.de