Am 01. Oktober 2014 ist der erste Mantel-Tarifvertrag in Kraft getreten, der von der Diakonie und der Gewerkschaft ver.di unterschrieben wurde. Die Verhandlungen zogen sich über Jahre hin. Nun aber hat das Land Niedersachsen einen Tarifvertrag für die rund 37.000 Beschäftigten der Diakonie des Landes mit den Gewerkschaften erwirkt. Die Gewerkschaft will nun auf Grundlage des Tarifvertrages über höhere Gehälter mit der Kirche verhandeln: „Wir werden uns dabei an den Forderungen des öffentlichen Dienstes orientieren“, teilte Annette Klausing (ver.di) mit.
Gehälter sollen um drei Prozent erhöht werden
Klausing will, dass die Gehälter um insgesamt drei Prozent erhöht werden. Ohne Tarifvertrag war es bisher so geregelt, dass die Kirche den sogenannten „dritten Weg“ beschritt. Dies bedeutet, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer ohne Gewerkschaften und auch ohne Streikmaßnahmen miteinander verhandelt haben.
Der ausgehandelte Mantel-Tarifvertrag ist im Inhalt identisch mit den bisherigen diakonischen Arbeitsrichtlinien, wie der Vorsitzende des Vorstandes des Diakonischen Dienstgeberverbandes Niedersachsen, Hans-Peter Hoppe, mitteilte.
Schlichtungsvereinbarung statt Streik
Ein Streikrecht werde weiterhin nicht als obligatorisch eingeführt. Stattdessen gibt es eine Schlichtungsvereinbarung. „Das bedeutet aber nicht, dass im Extremfall nicht gestreikt werden darf“, räumte Klausing ein.
Niedersachsen könnte weitere Bundesländer nachziehen
Die Einigung zwischen Gewerkschaften und der Diakonie in Niedersachsen könnte eine deutschlandweite Wirkung haben. Dann könnten weitere Tarifverträge zwischen Gewerkschaften und der Kirche in anderen Bundesländern folgen.
Quelle: welt.de
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