Gemäß einer Online-Umfrage des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung erhalten 41 Prozent der Beschäftigten in Deutschland ein Urlaubsgeld im Jahr 2016. Im Jahr 2015 konnten noch 43 Prozent verzeichnet werden. Demnach ist die Anzahl der Arbeitnehmer, die ein Urlaubsgeld erhalten, um 2 Prozentpunkte im Jahr 2016 gesunken. Die Höhe des Urlaubsgeldes richtet sich zumeist nach dem Verdienst. So erhalten Arbeitnehmer mit einem Gehalt zwischen 2.000 und 5.000 Euro brutto ein Urlaubsgeld zwischen 155 und 2.270 Euro.
Insgesamt befragte die Stiftung Beschäftigte aus 22 Branchen des deutschen Wirtschaftsmarktes. Dabei schnitten die Landwirtschaft mit durchschnittlich 195 Euro und der Steinkohlebau mit durchschnittlichen 156 Euro Urlaubsgeld am schlechtesten ab. Das höchste Urlaubsgeld hingegen erhalten Arbeitnehmer in der Holz- und Kunststoffverarbeitung mit durchschnittlichen 2.270 Euro, gefolgt von der Druckindustrie mit 2.043 Euro und der Metallindustrie von durchschnittlichen 1.805 Euro Urlaubsgeld.
Übersicht: Urlaubsgeld nach Wirtschaftszweigen
Quelle: WSI
Urlaubsgeld oftmals geschlechterabhängig
Wie die Online-Studie ergab, erhalten im Jahr 2016 Männer deutlich häufiger Urlaubsgeld als Frauen. Auch die Höhe des Urlaubsgeldes ist unterschiedlich geprägt. In Westdeutschland erhalten mehr Arbeitnehmer ein höheres Urlaubsgeld als in Ostdeutschland. Zudem nimmt die Häufigkeit des Urlaubsgeldes ab, je kleiner das Unternehmen wird.
Ebenso spielt auch die Höhe des Gehalts eine Rolle. Arbeitnehmer, die einen Verdienst von 1.000 bis 2.000 Euro pro Monat haben, erhalten lediglich in 29 Prozent der Fälle ein Urlaubsgeld. Gegenteilig dazu: Beschäftigte mit einem Gehalt von rund 5.000 Euro erhalten über 50 Prozent der Fälle ein Urlaubsgeld.
Erhöhung des Urlaubsgeldes
Eine Erhöhung des Urlaubsgeldes konnte in folgenden Branchen erzielt werden:
- 2 % in der Bekleidungsindustrie Bayern
- 2,4 % im Versicherungsgewerbe
- 2,5 % im Einzelhandel
- 2,6 % in der Gebäudereinigung
- 3 % im Kfz-Gewerbe
- 4,1 % in der Eisen- und Stahlindustrie
- 11,1 % in der Textilindustrie
Quelle: focus.de