Lehrer werden mit vielen News konfrontiert. Neuigkeiten gibt es nahezu jeden Monat, insbesondere, wenn es um den Unterricht geht. Nachfolgend haben wir für Sie die wichtigsten Lehrer-News zusammengetragen, damit Sie 2024 gut informiert durchs Jahr gehen.
Kennzahlen zum Thema Schule
Die nachfolgenden Kennzahlen zum Thema Schule, Lehrer und Schüleranzahl vermitteln einen Überblick über die Situation an deutschen Schulen. Gemäß dem Statistischem Bundesamt waren in Deutschland im Schuljahr 2021 / 2022 insgesamt rund 586.600 Lehrerinnen und 212.700 Lehrer beschäftigt. In Teilzeit waren etwa 249.500 Frauen an Schulen beschäftigt und wesentlich weniger Männer.
Anzahl in Deutschland | |||
Schülern in allgemeinbildenden Schulen | allgemeinbildende Schulen | Lehrer an allgemeinbildenden Schulen | Lehrer an Gymnasien |
8,68 Millionen | 32.206 | 799.314 | 203.571 |
Quelle: statista.com
Anzahl in Deutschland | ||||
Grundschulen | Realschulen | Gymnasien | Hauptschulen | Integrierte Gesamtschulen |
15.466 | 1.724 | 3.151 | 1.757 | 2.156 |
Quelle: statista.com
Anzahl in Deutschland | |||
Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss | Schulabgänger mit Hauptschulabschluss | Schulabgänger mit mittlerem Abschluss | Schulabgänger mit allgemeiner Hochschulreife |
47.490 | 122.282 | 334.137 | 263.428 |
Quelle: statista.com
Prognose für Deutschland für Schuljahr 2034 / 2035 | |||
Lehrer fehlen insgesamt | Anzahl der Schüler | Lehrer fehlen am meisten | Lehrer in Vollzeit fehlen |
85.000 | 11.677.000 | in der Sekundarstufe I | 66.000 |
Quelle: statista.com
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+++ Aktuelle News für Lehrer +++
20.03.2024: Lehrer in Sachsen-Anhalt warten auf Vergütung
Lehrer in Sachsen-Anhalt warten schon seit April 2023 auf eine Vergütung für ihre Mehrarbeit. Seit April 2023 müssen sie mehr arbeiten. Allerdings wurde bisher die Mehrarbeit noch nicht vergütet.
19.02.2024: Über 92 % der Lehrer in NRW sind überlastet
Gemäß der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben über 92 Prozent der rund 24.000 befragten Lehrer im Rahmen einer Befragung zu ihrer Arbeit angegeben, dass sie überfordert seien. Insbesondere die Bürokratie belastet viele Lehrer sehr. Die Landesvorsitzende der GEW, Ayla Celik, teilt mit, dass immer mehr Lehrkräfte sich anderweitig orientieren und aus dem Schulbereich komplett aussteigen. Nach Recherchen des Landesmagazins Westpol sollen mehr als 900 Lehrer im Jahr 2023 der Schule den Rücken gekehrt haben, weil sie überlastet waren.
05.02.2024: Gymnasiallehrer haben über 2.000 Überstunden
Das Stuttgarter Landesgericht beschäftigt sich aktuell mit einem Fall, bei dem zwei Gymnasiallehrer über 2.000 Überstunden angehäuft, diese aber nicht vergütet bekommen haben. Die beiden Lehrer streben eine Prüfung des Sachverhalts an, bei dem die Überstunden vom Landesgericht festgestellt werden sollen. In den vergangenen Jahren dokumentierten die beiden Lehrer ihre Arbeitszeit genau und kamen zu dem Ergebnis von über 2.000 Überstunden pro Jahr. Bisher werden Arbeitszeiten von Lehrerin nicht formell erfasst.
06.12.2023: Lehrer demonstrieren für mehr Gehalt
An vielen Schulen fällt heute der Unterricht aus, denn viele Lehrer demonstrieren für ein höheres Gehalt. In den Klassen 1 bis 6 gibt es eine Notbetreuung.
18.10.2023: Weniger Teilzeit bei Lehrern in NRW
Im Kampf gegen den Lehrkräftemangel sieht die NRW-Landesregierung erste Erfolge, wie NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) mitteilte. So sollen die Teilzeitanträge von Lehrern um 510 auf 13.234 zurückgegangen sein. In NRW können Lehrer ohne Angabe von Gründen einen Antrag auf Teilzeitarbeit stellen.
31.08.2023: Lehrermangel durch Quereinsteiger beheben
Wegen des erheblichen bundesweiten Lehrermangels will Baden-Württemberg nun auch an Gymnasien Quereinsteiger ohne Lehramtsstudium unterrichten lassen. Demzufolge kann, wer möchte, direkt in das Lehramt Gymnasium und in das Lehramt Sonderpädagogik einsteigen. Ein solcher Direkteinstieg ist in Baden-Württemberg in allen anderen Lehrämtern bereits erlaubt, das heißt, an Grund-, Real-, Werkreal-, Gemeinschafts- und Hauptschulen. Eine Bewerbung kann seit April 2023 erfolgen.
23.08.2023: Mehr Geld für Hamburger Grundschullehrer
In Hamburg können sich Grundschullehrer freuen, denn sie erhalten zum neuen Schuljahr eine Gehaltserhöhung zwischen 400 und 500 Euro brutto. Damit werden sie genauso viel verdienen wie Lehrer an Gymnasien, Berufs- und Sonderschulen. Betroffen sind insgesamt rund 4.200 verbeamtete Lehrer, 600 Vorschullehrer und 800 angestellte Lehrer.
19.04.2023: 3.000 Euro Prämie für Lehrer, die nach Bayern wechseln
Eine News für Lehrer lässt heute aufhorchen: Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (63, Freie Wähler) hat für Lehrerinnen und Lehrer eine Prämie in Höhe von 3.000 Euro angekündigt, wenn diese in bestimmte Regionen Bayerns ihren Arbeitsort verlegen. Die Prämie gilt auch für Absolventen, die aus anderen Bundesländern kommen. Sie muss jedoch versteuert werden. So wird beispielsweise im Landkreis Neu-Ulm, in Aschaffenburg und Miltenberg die Prämie gezahlt.
Abitur-Klausuren werden in NRW kurzfristig verschoben
Die wohl kurioseste News für Lehrer ist heute diese, dass in Nordrhein-Westfalen wegen Download-Problemen die Abitur-Klausuren kurzfristig vom Kultusministerium verschoben wurden. Die NRW-Schulministerin Dorothee Feller teilt mit:
"Die Störung und kurzfristige Verschiebung der Abiturklausuren ist außerordentlich ärgerlich".
Kritik gibt es von Seiten der Gewerkschaften wie der GEW. Die Ministerin hätte die Störung nicht auf den letzten Drücker kommunizieren dürfen, sondern bereits bei Bekanntwerden.
17.04.2023: Hamburg braucht 900 Lehrer
Hamburg braucht jährlich 900 neue Lehrer, wie die Schulbehörde angibt. Grund ist die hohe Pensionierung in den kommenden Jahren und die steigende Schülerzahl. So soll die Zahl der freien Plätze im Vorbereitungsdienst von 810 auf 1.215 steigen. Bis zum Jahr 2024 sollen die freien Plätze dann auf 1.350 Plätze erhöht werden.
27.03.2023: Abschaffung der Hausaufgaben
Die Linken-Chefin Wissler fordert die Abschaffung von Hausaufgaben zu Hause. Besser wäre, Hausaufgaben direkt in der Schule zu erledigen. Eigentlich wäre dies kein Problem, wenn da nicht der Lehrermangel wäre. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) warnte bereits mehrfach vor einem länger anhaltenden Lehrermangel. So teilte er bei einem Bürgergespräch in seinem Bundestagswahlkreis in Potsdam mit:
"Wir müssen uns natürlich vorbereiten, zum Beispiel auf eine Situation von Lehrermangel. Das, glaube ich, haben viele noch nicht vorhergesehen"
22.03.2023: Streik für kleinere Unterrichtsklassen
Die Koalition in Berlin verhandelt in diesen Tagen ihr Regierungsprogramm. Draußen streiken nach einem Aufruf der GEW Berlin Tausende Lehrer, Sozialpädagogen und Schulpsychologen für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz. Seit 2021 fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft einen Tarifvertrag für den Gesundheitsschutz (TV Gesundheitsschutz) für Lehrkräfte. Die Gewerkschaft hatte im Vorfeld der Streiks gefragt, was am Wirkungsvollsten bei der Senkung der Belastung am Arbeitsplatz wäre. Die überwiegende Antwort der Lehrer: Eine Senkung der Schüleranzahl in Unterrichtsklassen.
19.01.23: Lehrermangel wird in Deutschland zu einem großen Problem
Dass der Lehrermangel besteht, daran hat kaum noch einer Zweifel. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erklärt hierzu:
"Das wird 'ne große Nummer, weil das überall in Deutschland gleichzeitig der Fall ist und überall Lehrerinnen und Lehrer fehlen. (...) Ich befürchte, das wird uns die nächsten zehn Jahre umtreiben und nicht einfach verschwinden."
Zudem sagte er in Richtung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder von der CSU:
"Herr Söder hat sogar gesagt, wir klauen Lehrer aus anderen Ländern - sehr solidarischer Vorgang, wenn ich das sagen darf".
Um den Lehrermangel kurzfristig entgegen zu wirken, wurden vermehrt Quereinsteiger an Schulen eingestellt. In einigen Bundesländern wurde die Stundenanzahl der Lehrer angehoben, um den Unterricht zu gewährleisten. Andere Bundesländer diskutieren über höhere Klassenfrequenzen.
Lehrermangel laut Statistik nicht erkennbar
Entgegen der nachfolgenden Statistik von statista.com, ist in Deutschland ein Lehrermangel an allgemeinbildenden Schulen nicht erkennbar. Im Gegenteil: Die Anzahl der Lehrer steigt kontinuierlich seit Jahren an.
Schuljahr | Anzahl der Lehrer |
2021 / 2022 | 799.314 |
2020 / 2021 | 790.605 |
2019 / 2020 | 782.610 |
2018 / 2019 | 773.280 |
2017 / 2018 | 763.266 |
2016 / 2017 | 759.051 |
2015 / 2016 | 754.726 |
2014 / 2015 | 752.358 |
2013 / 2014 | 752.830 |
2012 / 2013 | 759.136 |
2011 / 2012 | 760.491 |
2010 / 2011 | 763.988 |
Quelle der Daten: statista.com