Ein Vergleich des Magazins "Wohlfahrt Intern" der Jahresentgelte der wichtigsten Tarifverträge im Bereich Alten- und Pflegehilfe hat eine Differenz bis zu 38 Prozent ergeben. Als Grundlage dazu diente das Jahresgrundeinkommen von Altenpflegerinnen, Pflegehelferinnen sowie Pflegedienstleitungen. Fest steht auch: Die Gehälter von Pflegekräften sind im Osten deutlich unter dem Westniveau.

Miteinander verglichen wurden Tarifverträge der kirchlichen Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR), darunter auch die der Caritas und Diakonie sowie Tarifverträge der Arbeiterwohlfahrt und des DRK.

Gemäß dem Vergleich erhalten examinierte Altenpflegerinnen zu Beginn ihrer Tätigkeit in Einrichtungen der Diakonie das beste Gehalt. Dieser Trend setzt sich in den ersten fünf Rängen der Vergleichstabelle fort. Den Spitzenrang sichert sich das Diakonische Werk Bayern. Hier verdienen Berufsanfängerinnen rund 31.000 Euro pro Jahr. Das entspricht etwa ein Viertel über der Vergütung der letztplatzierten Einrichtung.

Berufserfahrung ist in der Pflegebranche wichtig

Anders verhält es sich jedoch bei zunehmender Berufserfahrung. Dann wechselt die Rangfolge drastisch, wenn man die Gehälter der Mitarbeiter vergleicht, die die maximale Erfahrungsstufe erreicht haben. An der Spitzenposition steht dann der DRK-Tarif mit 37.800 Euro jährlich, gefolgt vom TVöD mit 37.700 Euro pro Jahr und auf Platz drei der AVR der Caritas mit immerhin noch 37.500 Euro Jahreseinkommen.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Pflegehelfern. Hier erhalten auch diejenigen Beschäftigten die höchste Vergütung, die nach dem DRK-Reformtarif, TVöD, AVR der Caritas und dem BAT-KF der Diakonie Rheinland Westfalen Lippe vergütet werden.

Zwischen den Spitzengehältern und dem Tabellenende liegen bei Berufsanfänger 28 Prozent Gehaltsunterschied. Bei erfahrenen Beschäftigten liegt der Unterschied in der Vergütung sogar bei 37 Prozent.

Unterschiede zwischen ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen

Bei Pflegedienstleitungen (PDL) ist ebenso eine große Gehaltsspanne zu beobachten, die sich vornehmlich aus der Einrichtungsgröße und der Unterscheidung zwischen ambulanten und stationären Pflegeinrichtungen ergibt. So liegen die Jahresgehälter der PDL zu Beginn der Arbeitsaufnahme um bis zu 38 Prozent auseinander. Bei den Johannitern erhalten PDL eines Altenheims etwa 42.000 Euro. Das entspricht etwa ein Fünftel mehr Gehalt als Kollegen in ambulanten Pflegediensten erhalten.

Der Osten ist abgehängt im Tarifvergleich der Gehälter

Die geringsten Bruttolöhne von aktuell 2.136 Euro im Jahr 2018 erhalten Altenpfleger in Niedersachsen. Das Pendant dazu ist Baden-Württemberg mit durchschnittlich 3.036 Euro. Unterschiedlich hoch werden dagegen Krankenpfleger und Krankenschwestern bezahlt. Das geringste Gehalt mit  durchschnittlich 2.882 Euro erhalten laut Bundesagentur für Arbeit Krankenschwestern - und pfleger in Mecklenburg-Vorpommern. Eine geringfügig höhere Vergütung erhalten Pflegekräfte in Brandenburg mit 2.917 Euro und Sachsen mit 2.969 Euro. Das meiste Gehalt wird in Baden-Württemberg gezahlt. Hier erhalten Krankenpfleger und -schwestern im Durchschnitt 3.484 Euro.


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Quelle: wohlfahrtintern.de