Bis zum 22. Juni soll ein Vorschlag für eine Einigung im Tarifkonflikt zwischen Erziehern und Arbeitgebern vorliegen. Das kündigte Sachsens früherer Ministerpräsident Georg Milbradt, der Schlichter der Arbeitgeber, an. Einfach wird es jedoch nicht. Ein erstes Gespräch mit Herbert Schmalstieg, dem früheren Bürgermeister von Hannover und Schlichter auf der Gewerkschaftsseite, brachte bereits einen Teilerfolg: Der Zeitplan steht. Geheim sei aber noch der Termin für das nächste Treffen und dessen Inhalte.

Hintergrund des Tarifstreits

Ausgangspunkt des Konflikts war eine Forderung der Gewerkschaften auf Lohnerhöhung von ca. 10 Prozent für alle Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Das wurde bis zuletzt von den Arbeitgebern abgelehnt. Nun liegt die Verantwortung bei den Schlichtern. Anders als bei anderen Tarifverhandlungen geht es hier nicht nur um eine Erhöhung der Bezahlung. Auch die Aufwertung des Berufsstandes der Erzieher, die gesicherte Betreuung der Kinder und nicht zuletzt die Finanzen der Kommunen sind zentrale Themen, die bei der Schlichtung beachtet werden müssen.

Druck von außen mit Demonstrationen

Die Fronten sind zwar verhärtet, jedoch gibt es Aussicht auf Erfolg. Denn beide Schlichter, Milbradt und Schmalstieg, können bereits auf Erfolge bei Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst verweisen. Die Friedenspflicht während der Schlichtung bringt vor allem den Eltern eine Atempause: Der Streik wurde ausgesetzt. Trotzdem geht der Kampf weiter. DGB und Ver.di rufen zu Demonstrationen auf. In Nürnberg, Hannover und Dresden sollen die Beschäftigen aus dem Sozial- und Erziehungsdienst auf die Straße gehen, unterstützt von den Gewerkschaften. Ob diese Aktionen die Schlichtung bis 22. Juni befördern, bleibt abzuwarten.

 

Siehe auch:

RotDer Kita-Tarifstreit: Übersichten, Hintergründe und Entgelttabellen

RotKita: Hintergründe zum Streik, Verdienst und Bedarf an Erzieher