Nach fünf Tarifrunden für den Erziehungs- und Sozialdienst erklärt die Gewerkschaft ver.di die Tarifverhandlungen für gescheitert. Gleichzeitig kündigt sie an, gegen Ende der nächsten Woche unbefristete Streiks bundesweit durchzuführen.
Urabstimmung soll über Schließung von Kitas entscheiden
Betroffen sein werden vor allem viele Kindertagesstätten. Diese sollen dann geschlossen bleiben. Rund 240.000 Erzieher und Sozialarbeiter sollen in einer Urabstimmung darüber entscheiden, ob ein unbefristeter Streik durchgeführt werden soll. Wie Fachbereichsleiter Volker Euskirchen mitteilt, müssen sich etwa drei Viertel der Mitglieder für einen Streik aussprechen. Dann erst werden Kitas geschlossen bleiben. „Wenn mindestens drei Viertel der Mitglieder sich positiv zum Erzwingungsstreik äußern, müssen die Eltern ab Ende nächster Woche wieder mit geschlossenen Kitas rechnen“, erklärte Euskirchen.
Berlin nicht betroffen
Von den Streiks nicht betroffen sein wird das Land Berlin. Für Berlin wurde vor Kurzem der Tarifvertrag deutscher Länder (TdL) neu abgeschlossen. Der TVöD, bei dem es in den Verhandlungen geht, ist für Berlin nicht gültig.
Arbeitgeber weisen weiterhin Forderungen zurück
Die Gewerkschaften fordern von den Arbeitgebern eine höhere Eingruppierung und demzufolge auch eine höhere Vergütung, die sich im Rahmen von durchschnittlich 10 Prozent bewegen soll. Die Arbeitgeber weisen die Forderungen der Gewerkschaften vehement zurück. Für sie seien die Forderungen nicht mit dem Haushaltsbudget vereinbar. Rechnungen zufolge würden sich die Forderungen der Gewerkschaften auf 1,2 Milliarden Euro belaufen. Zu hoch für die Arbeitgeber. Sie können laut Angaben diese nicht stemmen.
Siehe auch:
Der Kita-Tarifstreit: Übersichten, Hintergründe und Entgelttabellen