In Potsdam trafen sich zu Beginn der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes mehr als 400 Menschen, vor allem aus den ostdeutschen Ländern. Erste Warnstreiks sowie andere Aktionen zeigten in den letzten Tagen, dass die Beschäftigten von Bund und Kommunen viel von dieser Tarifrunde erwarten.
Worum geht es in den Verhandlungen?
Mehr Geld ist nur eine Forderung. Eine weitere besteht darin, dass der Fachkräftemangel z.B. beim medizinischen Fachpersonal abgebaut wird. Diesem ist ebenfalls wichtig, dass alle, die im Krankenhaus arbeiten, auch zusammengehören und nicht durch Ausgründungen und Befristungen ausgegrenzt werden. Aber auch das Thema Altersvorsorge steht auf der Tagesordnung, denn die Absicherung im Alter darf nicht schlechter werden als vorher. Ein Thema, das sowohl die jüngeren und älteren Beschäftigten bewegt.
Fachkräftemangel und Nachwuchssorgen
Ein erstes Angebot der Arbeitgeber soll den Auftakt bilden. Dieses muss gut sein, damit auch junge Menschen wieder im öffentlichen Dienst arbeiten. Denn es wird immer schwerer, Nachwuchs zu gewinnen. Auch der Fachkräftemangel macht vorm öffentlichen Dienst nicht halt. Jedoch kann man dem mit einem guten Tarifabschluss deutlich besser begegnen. Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske hofft auf ein verhandlungsfähiges Lohnangebot und bessere Ausbildungsbedingungen, damit auch die Ausbildung im öffentlichen Dienst attraktiver wird.
Grundlagen für Verhandlungen sind gelegt
Ein wesentliches Argument von Bsirske seine Forderungen durchzusetzen ist, dass es dem Staat noch nie so gut gegangen sei wie 2015. Es gibt einen Überschuss der öffentlichen Haushalte von 30 Milliarden Euro, davon entfallen 21 Milliarden auf den Bund sowie auf die Kommunen 3,2 Milliarden. Diese Überschüsse sollten genutzt werden, um den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eine Lohnerhöhung zu ermöglichen. Denn die meisten der Beschäftigten waren u.a. in den letzten Monaten durch den starken Flüchtlingszustroms stark gefordert und sollten auch deshalb mehr Geld erhalten.
Das Angebot der Arbeitgeber
Bildquelle: verdi.de