Wir haben für Sie einige markante Stimmen zur Tarifrunde 2016 für den öffentlichen Dienst zusammengetragen. Die nachfolgenden Meinungsäußerungen wurden vor der ersten Tarifverhandlung im März 2016 abgegeben.

Ver.di

Frank Bsirske (ver.di-Chef)

„Der private Konsum ist der Motor der guten Konjunkturentwicklung und muss weiter gestärkt werden. Das ist angesichts anhaltend steigender Steuereinnahmen auch machbar“

„Angesichts dieser demografischen Entwicklung müssen Bund und Kommunen konkurrenzfähig sein. Wir wollen, dass der öffentliche Dienst im Wettbewerb um die besten Fachkräfte mithalten kann“

„Ein Eingriff in das Leistungsrecht der betrieblichen Altersversorgung kommt angesichts des sinkenden Rentenniveaus unter keinen Umständen in Frage“

VKA

Thomas Böhle (Vorsitzender VKA)

„Das ist für uns nicht darstellbar“ im Zusammenhang mit der Forderung zur Entgelterhöhung von 6 Prozent.

"Im Gegenteil: Gerade in den unteren Entgeltgruppen sind die Beschäftigten gegenüber der Privatwirtschaft deutlich im Vorteil"

BSBD

Peter Brock (Vorsitzender vom Bund der Strafvollzugsbediensteten, Land NRW - BSBD)

„Wenn die Politik jetzt die richtigen Weichenstellungen vornimmt, dann dürften die Kosten für die geforderte Verbesserung der Löhne und Gehälter bei Bund und Kommunen kein Problem sein. Und diese richtige Weichenstellung, die die Lasten gerecht verteilt, dürfen die Kolleginnen und Kollegen von der Politik auch zumindest erwarten!“

GdP

Kerstin Philipp (stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei)

„Die Polizei hat die Herausforderungen an die innere Sicherheit durch Terrorismus, Fußballeinsätze, politische Demonstrationen und den Zustrom von Flüchtlingen mit beispielloser Einsatzbereitschaft angenommen. Wir erwarten, dass diese Leistung auch honoriert wird. Die auf uns zukommenden Aufgaben bei dem Bewältigen der Migrationsströme verlangen allen viel ab. Ohne die Tarifbeschäftigten schaffen wir das nicht“

„Seit Jahren erleben wir, dass den öffentlichen Arbeitgebern kein Argument zu schwach ist, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes die Teilhabe an der wirtschaftlichen Entwicklung zu verweigern. Jetzt die Flüchtlinge ins Feld zu führen, ist unverfroren. Richtig ist vielmehr, dass gerade die Polizei und die vielen Beschäftigten in den Kommunen zur Bewältigung der Flüchtlingsstroms Übermenschliches geleistet haben. Dafür hat ihnen die Bevölkerung großen Respekt und hohe Anerkennung gezollt. Es wird endlich Zeit, dass auch die Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes sich aus ihren bürokratischen Höhen in die reale Arbeitswelt begeben und den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes das zugestehen, was ihnen gebührt.“

dbb

Willi Russ (Vize-Vorsitzender des Beamtenbundes)

"Die Flüchtlingssituation hat allen gezeigt, wie wichtig ein motivierter, funktionsfähiger und personell angemessen ausgestatteter öffentlicher Dienst ist"

GEW

Marlis Tepe (Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft)

"Gerade die aktuellen Entwicklungen in der Flüchtlingspolitik zeigen, dass Deutschland einen handlungsfähigen Staat mit hoch qualifizierten und motivierten Beschäftigten braucht. Der öffentliche Dienst muss für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer attraktiv bleiben: Dazu gehören nicht zuletzt eine gute Bezahlung und faire Arbeitsbedingungen"

"Um die Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst attraktiver zu gestalten, muss die Zahl der befristeten Arbeitsverhältnisse gesenkt werden. Gerade jungen Menschen, die den Einstieg in das Berufsleben schaffen wollen, werden häufig nur befristete Stellen angeboten. In dieser Frage müssen die Arbeitgeber ihre Einstellungspolitik korrigieren, sonst fehlt perspektivisch der im öffentlichen Dienst dringend benötigte Nachwuchs"

IG Metall

Rainer Dulger (Präsident Gesamtmetall):

„Wir stellen keine Currywürste her, sondern produzieren Investitionsgüter und sind darauf angewiesen, dass unsere Kunden investieren“

Jörg Hoffmann (Vorsitzender IG Metall)

„Für die konjunkturelle Schwarzmalerei der Arbeitgeber besteht kein Anlass“

Olivier Höbel (IG Metall-Chef von Berlin, Brandenburg und Sachsen)

„Wir brauchen einen Abschluss mit einer Drei vor dem Komma“

 

Siehe auch

RotGewerkschaften in Deutschland