Im Zuge der aktuellen Tarifrunde der Deutschen Post AG rief die Gewerkschaft ver.di in ganz Berlin zu Warnstreiks auf. Etwa 1.000 Brief- und Paketzusteller sind dazu aufgerufen, seit 6 Uhr die Arbeit ruhen zu lassen. Viele Briefe und Pakete der betroffenen Bezirke bleiben liegen und sollen erst in den nächsten Tagen zugestellt werden.
Bild: patricksommer | ver.di fordert für die rund 140.000 Beschäftigten 5,5 Prozent mehr Lohn
Viele Bezirke Berlins von Warnstreiks betroffen
Wie ver.di mitteilt, sei die Resonanz gut. Vor allem in den Paketzustellbasen in Grunewald, Charlottenburg, Lichtenberg, Reinickendorf und Marzahn wurde die Arbeit niedergelegt. Briefzusteller protestieren insbesondere in den Bezirken Weißensee, Friedrichsfelde, Mitte, Hohenschönhausen, Moabit, Kaulsdorf und Marzahn. Wie viele Pakete oder Briefe genau liegen bleiben werden, ist ungewiss. Beschäftigte mit Zeitverträgen sind zum Dienst erschienen.
5,5 % mehr Lohn gefordert
Die Gewerkschaft fordert für die rund 140.000 Beschäftigten 5,5 Prozent mehr Lohn mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Auszubildende sollen monatlich 90 Euro mehr Geld erhalten. Bereits am vergangenen Mittwoch rief ver.di zu Warnstreiks in mehreren Bundesländern auf, am Donnerstag wurden sie ausgeweitet. Zum 31. August 2020 hatte die Gewerkschaft die Entgelttabellen für die Beschäftigten gekündigt. Damit endete auch die Friedenspflicht. Die erste Tarifverhandlung fand am 28. August statt, verlief aber ergebnislos. Um bei den Arbeitgebern Nachdruck zu verleihen, setzt die Gewerkschaft auf Warnstreiks.
Deutsche Post AG bietet 1,5 % mehr Lohn an
Bisher hat die Deutsche Post AG der Gewerkschaft einen Lohnzuwachs von 1,5 % angeboten. Dies ist weitab von der geforderten Gehaltserhöhung von 5,5 Prozent. Wie ver.di angibt, ginge es dem Konzern wirtschaftlich gut, nicht zuletzt, weil die Beschäftigten der DP AG die vielen Briefe und Pakete pausenlos bearbeiten. In den letzten Wochen hatte sich das Paketvolumen um 40 Prozent erhöht. Der Hauptgrund dafür ist die andauernde Corona-Krise. Trotz der Pandemie sind die Beschäftigten der Post ständig im Einsatz. Genau deshalb sollten sie auch von einer deutlichen Tariferhöhung profitieren, teilt ver.di mit.
Postzulage soll für Postbeamte fortgeschrieben werden
Zudem soll für die rund 33.000 Postbeamten die Postzulage, eine Sonderzulage für Bundesbeamte, fortgeschrieben werden.
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Quellen: verdi.de, tagesspiegel.de