Nachfolgend finden Sie alle Infos zur Tarifrunde TVöD 2016.
Forderungen der Gewerkschaften
- Ver.di: 6 % mehr Lohn für die rund 2,14 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst, 100 Euro mehr für Auszubildende, Laufzeit des Tarifvertrages 12 Monate, Angleichung des Urlaubsanspruchs auf 30 Tage und unbefristete Übernahme für alle Auszubildenden, Ausschluss von befristeten Arbeitsverträgen
- IG Bau: 5,9 % für die rund 785.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe
- GEW: 6 % mehr Gehalt für Lehrer und Erzieher; Abschaffung der West-Ost-Diskriminierung im Tarifvertrag; Entwicklung von wirksamen Maßnahmen zur Bekämpfung von befristeten Arbeitsverträgen
- dbb: Zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses im öffentlichen Dienst auf Beamtinnen und Beamte sowie Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger
- DPolG Bundespolizeigewerkschaft: 6 % mehr Lohn für die rund 2,14 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst, 100 Euro mehr für Auszubildende, Laufzeit des Tarifvertrages 12 Monate, Angleichung des Anspruchs auf Urlaub auf 30 Tage und unbefristete Übernahme für alle Auszubildenden, Ausschluss von befristeten Arbeitsverträgen, zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses im öffentlichen Dienst auf Beamte sowie Versorgungsempfänger
- GdP: siehe DpolG; sowie Forderung nach drastischer Aufstockung von Polizeibeamten
- IG Metall: 4,5 – 5 % mehr Lohn, Laufzeit 12 Monate
Angebote der Arbeitgeber
Bisher lehnen die Arbeitgeber die Forderungen als zu übertrieben ab. Die Gewerkschaften sollen sich bei zu hohen Forderungen zurückhalten. Es gibt noch keine konkreten Angebote.
Ergebnisse der Tarifverhandlungen TVöD 2016
21.03.2016 - Erste Tarifrunde im öffentlichen Dienst ergebnislos
Die erste Tarifrunde im öffentlichen Dienst am 21. März 2016 ist ergebnislos beendet worden. Die Gewerkschaften kündigten nun Warnstreiks an. Diese könnten dann bereits vor der zweiten Tarifrunde Mitte April beginnen, wie die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mitteilte. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft will sich an den Warnstreiks beteiligen.
In Potsdam konnte keine Einigung zwischen den Arbeitgebern und den Gewerkschaften in der zweistündigen Sitzung erzielt werden. Ver.di und der Beamtenbund dbb wollen für die rund zwei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen eine Erhöhung der Entgelte und Besoldung um 6 Prozent durchringen. Bisher lehnen die Arbeitgeber dies jedoch als zu hoch ab.
Zweite Tarifrunde im öffentlichen Dienst hat begonnen
11.04.2016 - Zweite Tarifrunde im öffentlichen Dienst ergebnislos
Am Montag, den 11. April 2016, ist die zweite Tarifrunde im öffentlichen Dienst gestartet. Bis Dienstag, den 12. April 2016, soll über die Einkommen der rund 2,14 Millionen Beschäftigten in Bund und Kommunen verhandelt werden. Schon letzte Woche rief ver.di zu Warnstreiks auf, um der zweiten Tarifrunde mehr Nachdruck zu verleihen.
Bisher weisen die Arbeitgeber die von der Gewerkschaft geforderten 6 Prozent mehr Lohn als zu übertrieben ab. Des Weiteren fordert ver.di unbefristete Arbeitsverträge und keine Kürzungen mehr für Betriebsrenten.
Bundesweit drohen Warnstreiks im öffentlichen Dienst
12.04.2016 - Zweite Tarifrunde im öffentlichen Dienst ergebnislos
Die zweite Tarifrunde im öffentlichen Dienst ging am 12. April 2016 ergebnislos zu Ende. Die Arbeitgeber legten das geforderte Angebot vor, jedoch stieß dieses nicht auf die gewünschte Zustimmung seitens der Gewerkschaften. Im Gegenteil: Die Gewerkschaften wiesen das Angebot als „Akt der Geringschätzung“ zurück.
Die Arbeitgeber hatten ein Angebot mit einer Lohnsteigerung von 3 Prozent in zwei Jahren vorgelegt. Die Gewerkschaften reagierten daraufhin empört und drohen nun mit bundesweiten Warnstreiks im öffentlichen Dienst. Startbeginn sollen die kommenden Tage sein.
Wie ver.di-Chef Frank Bsirske mitteilte, sei das vorgelegte Angebot der Arbeitgeber "ein Akt der Missachtung, ein Akt der Geringschätzung, ein Akt der Ignoranz der Leistungen des Öffentlichen Dienstes“.
Gewerkschaften fordern weiterhin 6 Prozent mehr Lohn
Die Gewerkschaften forderten mindestens sechs Prozent mehr Lohn für die rund 2,14 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Zudem sollte eine Arbeitsplatzgarantie für Auszubildende, eine Unbefristung für Arbeitsverträge und Neuerungen in Sachen Altersvorsorge ausgehandelt werden. Eine dritte Tarifrunde ist für Ende April geplant.
Ab Donnerstag den 21. April 2016 soll es schärfere Warnstreiks geben
21.4.2016 - Erste Warnstreiks in Mecklenburg-Vorpommern, Kitas in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg
Ab dem 21. April 2016 soll es in Norddeutschland im öffentlichen Dienst weiterhin Warnstreiks geben. Dabei sollen die Streikaktionen auf Kitas, Krankenhäuser und die öffentlichen Verkehrsmittel ausgeweitet werden. Vor allem in Hannover soll es zu einer Warnstreikwelle kommen. Die Gewerkschaften planen Busse und Bahnen für mindestens einen Tag stillzulegen - und das ein paar Tage nach Eröffnung der Messe in Hannover.
Die Warnstreiks sollen auf Mecklenburg-Vorpommern mit Rostock, Greifswald, Stralsund, den Regionen der Mecklenburgischen Seenplatte und der Landkreise Vorpommern-Rügen ausgeweitet werden.
In Schleswig-Holstein werden vor allem Kitas in den Gebieten Kiel, Neumünster, Norderstedt, in den Kreisen Pinneberg und Steinburg betroffen sein.
In Niedersachsen wird vor allem Hannover von der Streikwelle heimgesucht werden, wie die Gewerkschaften bekannt geben. Hier sind vor allem der öffentliche Verkehr und die Kliniken in der Region und der Stadt Hannover, in den Landkreisen Schaumburg, Holzminden, Hildesheim und Hameln-Pyrmont betroffen.
In Hamburg hingegen werden die Stadtreinigung, die Bücherhallen sowie die Elbkinder-Kitas betreikt werden.
Erfolgreicher Tarifabschluss bringt 4,75 Prozent mehr Geld
29.04.2016 - Einigung bei den Tarifverhandlungen in Potsdam
Die Tarifrunde 2016 ist nun zu Ende. Für die Beschäftigten wird es 4,75% mehr Gehalt geben.
Demnach werden die Gehälter rückwirkend zum 1. März um 2,4% erhöht und zum 1. Februar 2017 noch einmal um 2,35%. In den kommenden zwei Jahren wird es einen weiteren Zuwachs von 4,75% geben.
Die mehr als zwei Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen sollen spürbar mehr Lohn bekommen. Die Beschäftigten werden in den nächsten zwei Jahren ein Lohnzuwachs von 4,75 Prozent erhalten.