In Sachsen ist Ende 2009 der Tarifvertrag zur Altersteilzeit für Lehrer ausgelaufen. Der Sächsische Lehrerverband, SLV, fordert nun von der Sächsischen Regierung erneut einen Tarifvertrag zur Altersteilzeit, bei dem Lehrer früher aus ihrem Berufsleben aussteigen können.
Sachsens Finanzminister Georg Unland sprach sich in den vergangenen Wochen gegen einen Tarifvertrag zur Altersteilzeit aus. Vorsitzender der SLV, Jens Weichelt, fordert Unland indes auf, an Verhandlungen teilzunehmen. Unland reagierte jedoch nicht auf die Angebote der Gewerkschaften an sogenannten Sondierungsgesprächen teilzunehmen. Drei Termine wurden von der dbb tarifunion dem Finanzminister eingeräumt.
Bei den bundesweiten Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst im März 2011 gehörte die Altersteilzeit für Lehrer zu den Kernpunkten der Verhandlungen. Es wurde sich darauf geeinigt, dass ab sofort über Altersteilzeit auf Landesebene verhandelt werden kann. Am 29. Juni 2011 ist eine Konferenz seitens der Gewerkschaften geplant. Diese wollen bis vor Beginn der Sommerpause den Druck auf die sächsische Landesregierung erhöhen.
Derzeitig können rund 650 junge Gymnasial- und Berufsschullehrer in Sachsen kein Beschäftigungsverhältnis aufweisen. Somit wandern viele aus Mangel an einer attraktiven Berufsperspektive in andere Bundesländer ab. Sachsen drohe nach Ansicht der Gewerkschaften ohne nachhaltige Regelungen demnächst ein gravierender Lehrermangel. Die momentane Situation in Sachsen ist die, dass die aktuelle Lehrerschaft zu alt ist und die junge Generation abwandert.
Mit der Einführung eines neuen Tarifvertrages zur Altersteilzeit könnten ältere Lehrer vorzeitig aus dem Berufsleben aussteigen und somit freie Plätze für die junge Generation an Lehrern schaffen. Doch Finanzminister Unland lehnte bisher einen neuen Tarifvertrag zur Altersteilzeit für Lehrer ab.
Quelle: mdr.de
Siehe auch:
Tarifergebnis trotz Arbeitgeber-Blockade bei der Lehrkräfte-Eingruppierung